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24. Oktober 2013, 21:18 Konzert Music

Sex für die Ohren

Dominique Rais - Seit ihm ist Hawaii nicht mehr nur für die schönen Strände und die für Surfer gerade zu perfekten Wellen bekannt. Bruno Mars ist ein musikalischer Diamant der seinesgleichen sucht und in der Limmatstadt restlos zu begeistern wusste.

Das Publikum applaudierte, jubelte, stampfte und nutzte einfach jede nur erdenkliche Möglichkeit um ihre Begeisterung kund zu tun. Bruno Mars hatte das Publikum voll und ganz im Griff und versetzte es mit einem einleitenden Drum-Solo zu „Locked Out Of Heaven“ in Ekstase, als ein goldener Konfettiregen über dem Publikum nieder ging. Mit „Gorilla“ wagte Bruno Mars eine letzte Erkundungstour in den „Moonshine Jungle“. Feuerfontänen erhellten das Grün, in das die Bühne getaucht war. Ein tierisch starker Auftritt mit viel Charme und Herz.

Schon Wochen zuvor war das Konzert restlos ausverkauft. 13’000 Konzertbesucher warteten gespannt auf den Star des Abends, der auf seiner „The Moonshine Jungle Tour“ im Hallenstadion Zürich Halt machte. Bis es aber soweit war, wurde die Wartezeit durch den Auftritt des amerikanischen Soul-Sängers Mayer Hawthorne verkürzt - dem Publikum gefiel's. Da wurde auch mit grosszügigem Applaus nicht gespart.

Sogleich wurde die Bühne von einem riesigen schwarzen Tuch mit goldenen Palmen bedruckt verhüllt. Was für ein Motiv auch sonst? - Bruno Mars kommt schliesslich von der Insel mit den schönsten Wellen, dem Surfer-Paradies schlechthin - Hawaii. Bruno Mars liess das Publikum zappeln, wobei sich 13'000 Konzertbesucher die grösste Mühe gaben, ob mit etlichen Laola-Wellen oder mit lautstarkem Applaus, den Hawaiianer herbei zu klatschen.

Erst liess seine Band akustisch den ganzen Urwald los, dann fiel endlich der Vorhang für die 90-münitige Show und brachte beim Anblick von Bruno Mars das Publikum vollends zum Toben. Gleich wurde klar, ob Trompete, Saxophon oder Posaune, jedes Instrument hatte seine ganz persönliche Berechtigung und so wurde die Bühne schnell zum musikalischen Spielplatz. Mit „Moonshine“ erhellte Mars an jenem Abend das Stadion erstmals musikalisch, erst noch gemächlich, wurde dann mit „Natalie“ das Tempo beträchtlich gesteigert.

Statt mit monströsen Bühneninstallationen aufzutrumpfen beschränkte sich Bruno Mars auf in der Bühne integrierte Hebebühnenfunktionen, von denen er während des Konzerts immer wieder gerne Gebrauch machte. Zudem wurden die Songs durch auf der LED-Leinwand eingeblendete Impressionen untermalt.

Spätestens bei „Treasure“ wurden die Sitzplätze zur Alibiübung, das Hallenstadion war dem Bruno-Mars-Fieber gänzlich verfallen. Auch wenn Travie McCoy nicht zugegen war, liess es sich Bruno Mars nicht nehmen, „Billionaire“ zu spielen, gefolgt von Aloe Blaccs „I Need A Dollor“. Von einem Ausflug in den HipHop ging es sogleich mit „Show Me“ wieder zurück zu raggaemässigen Klängen.

In weisses Scheinwerferlicht getaucht wurde Bruno Mars auf einem Podest empor gefahren. Geradezu lasziv waren Mars’ Bewegungen bei „Our First Time“ und brachten spätestens mit „Marry You“ das letzte Frauenherz zum Schmelzen. So manche Frau hätte da wohl nicht nein gesagt. Und nicht genug, änderte Bruno Mars kurzerhand die Songzeilen von „Hey Baby...“ zu „Hey Zurich, I Think I Wanna Marry You“ ab und machte der Limmatstadt einen Heiratsantrag. Das Publikum war schlicht hin und weg von so viel Charisma.

Eine Portion gute Laune und Lebensfreude gab’s mit dem „Lazy Song“, die jedoch mit „When I Was Your Man“ und „Granade“ ein jähes Ende fand und im Schmerz eines gebrochenen Herzens, verpasster Chancen und nicht gleichermassen erwiderter Liebe ausuferte.

Von der verflossenen Liebe zur Liebesbekundung: „Just The Way You Are, You Are Amazing...“ sang Bruno Mars mit einem verschmitzten Lächeln und löste im Publikum einen hörbaren O(h)rgasmus aus. Mit viel Charme und einem gesanglichen Talent, das seinesgleichen sucht, schaffte Bruno Mars ob mit purer Lebensfreude oder mit von Traurigkeit geprägten Songs, den Konzertbesuchern ein Lächeln auf’s Gesicht zu zaubern.

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