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27. Oktober 2013, 16:46 Konzert Music

Feengleich

Dominique Rais - Einfach episch. So lässt sich der Auftritt von Celtic Woman, die vergangenen Samstag das Zürcher Publikum auf eine Reise in längst vergangene Tage mitnahmen, wohl am ehesten beschreiben.

Nur wenigen Künstlern ist es vergönnt, im Weissen Haus auftreten zu dürfen. Celtic Woman ist diese Ehre schon mehrfach zu Teil geworden. Somit schreiben sie eine gerade zu kometenhafte Erfolgsvita seit ihrer Gründung 2004. Auf ihrer Europa-Tournee, die gestern mit dem Auftritt im Zürcher Hallenstadion zu Ende ging, schafften sie erneut zu begeistern.

Als Celtic Woman zu singen begannen, fühlte man sich vom ersten Moment an wie in einem Feenzauber voll keltischer Folklore. Das kommt nicht von ungefähr, denn Celtic Woman sind weit mehr als vier Sängerinnen von Chor und Orchester begleitet. Ihr Auftritt kam einem Musical gleich: sowohl von den gesanglichen Fähigkeiten als auch in der optischen Umsetzung. Wunderschöne, lange Kleider aus fliessendem Stoff – fast schon etwas kitschig märchenhaft.

Erstmals durfte das Zürcher Publikum Máireád Carlin begrüssen. Sie hatte im Rahmen der gerade zu Ende gegangene Europa-Tournee ihre ersten Live-Auftritte mit Celtic Woman. Immer wieder schaffen die Frauen den musikalischen Spagat zwischen Tradition und Moderne gar mühelos. Das irische Frauenensemble scheint wo es auch hinkommt mit ihren keltischen Klängen zu verzaubern. Sie sind schlicht ein Phänomen, wenn man bedenkt, dass schon so manche Besetzungswechsel bei den Sängerinnen stattgefunden haben und trotzdem - über die vergangenen Jahre blieben sie ihrem charakteristischen Musikstil doch immer treu.

Eintauchen in eine keltische Sagenwelt: typisch keltische Instrumente wie der Dudelsack, angeführt durch Geigenklänge und von einer irischen Flöte begleitet. Lieder wie „Sail Away“ von Enya, die schottische Ballade „Caledonia“ aus der Feder von Dougie MacLean und nicht zu Letzt die schottische Hymne schlechthin – „Amazing Grace“, brachten Gänsehaut-Feeling pur.

Jahrhundertealte schottisch-gälischer Lieder brachten den keltischen Geist in die Limmatstadt, mal nur durch die von Máireád Nesbitt gespielte Geige begleitet, mal durch einen Steptänzer ergänzt, bot sich für das Publikum ein Genuss für Augen und Ohren.

Aus dem Repertoire nicht mehr wegzudenken und vom Publikum mit Standing Ovations gewürdigt: „You Raise Me Up“, seit es Celtic Woman gibt, ist das Lied fester Bestandteil bei Live-Auftritten. Nicht nur das Publikum war von der Musik sichtlich gerührt, sondern auch für Celtic Woman dürfte es ein unvergesslicher Abend gewesen sein, als sie sich mit den Worten „Zürich ist ein ganz besonderer Ort. Wir haben Sie lieb“, verabschiedeten. Eine Begegnung mit Celtic Woman, die wohl so manches Auge nicht ganz trocken liess.

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