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21. November 2013, 22:41 Konzert Kultur Music International

Hurts - es schmerzte so gut

Christina Uebelhart - HURTS schmerzt nicht, im Gegenteil! It hurts so good! Wer kennt sie nicht - die charmanten Herzensbrecher Theo Hutchcraft und Adam Anderson! Die Briten sangen sich mit „Wonderful Life“in die Herzen der Fans in der Berner Festhalle.

Hurts sind Theo Hutchcraft und Adam Anderson. Ihr Sound: eine Mischung aus Depeche Mode und Coldpaly. Retro? „Der Spiegel“ schrieb dazu: „Das, was wir schon kennen, wird als neu verkauft, jedoch so verpackt, dass man auf das Nachdenken darüber verzichtet. Und genau darum funktionieren Hurts so wahnsinnig gut – ohne dabei kalkuliert zu wirken.“

Die Band aus Manchester präsentierte sich mit den Songs aus ihren beiden Alben. Es ist schwer zu beurteilen, welches der beiden Alben die Jungs bevorzugen. Eines wurde dem Publikum in der Berner Festhalle jedoch sehr wohl klar: Die Melancholie und Dramatik, die die Fans aus dem ersten Album „Happiness“ kennen und lieben, wird mit "Exile" aufrechterhalten und erweitert. Hurts konnten aber durchaus auch anders und überzeugten auch mit rockigen Nummern wie „Cupid“. Zwischendurch hatte man sogar das Gefühl, man befände sich für einen kurzen Atemzug auf einer Elektro-Party. Die klotzigen Scheinwerfer knallen zu Passagen mit wuchtigem Sound blendend grell ins Publikum. Immer wieder ist es jedoch Theo Hutchcrafts makellose Stimme, die mühelos zwischen hoch und tief pendelt und tief unter die Haut geht. Es war ein Gefühl, als ob man sich einfach in eine Art Trance fallen lassen konnte. Viele Hurts-Fans schlossen die Augen und wippten einfach im Takt mit, während andere sich mehr oder weniger rhythmisch zu den Klängen bewegten.

Hurts Karriere nahm 2009 ihren Anfang. Wie ein Phoenix hatten sich Hurts aus der Asche von Bureau und später den Daggers erhoben, ihr überwältigendes Video "Wonderful Life" veröffentlicht und ihr Publikum im Anschluss mit einem Debütalbum überrascht, das aus nicht minder überwältigenden Songs – darunter „Better Than Love“, „Stay“ und „Devotion“ (feat. Kylie Minogue) – bestand. Mit über 2 Millionen verkauften Platten weltweit zählten sie somit zu einer der erfolgreichsten UK-Acts vom Jahre 2010. Was Hurts anfassen, wird ein Erfolg: „Happiness“ wurde in der Schweiz mit Platin ausgezeichnet. Auch die Hitsingles „Wonderful World“ und „Stay“ erreichten Platin-Status.

Hurts tragen am liebsten Schwarz, kommen immer wie aus dem Ei gepellt daher. Ihre Lieder sind reich an Dramatik und Sehnsucht, flehende Balladen, aber auch treibende Disco-Nummern. Unterkühlt, distanziert, die schicken Jungs? Nein, denn sie sind immer auch in der Lage zu überraschen, können es auch ganz locker, mit Publikum. Die strenge Ästhetik mag es nicht zu verraten, doch Hurts sind ganz ohne Allüren, zwei, die wissen woher sie gekommen sind. Hurts: schmerzt nicht, im Gegenteil!

It Hurts so good!
Ein Konzert mit Hurts zu erleben ist die perfekte Gelegenheit, sich einfach fallen zu lassen. Genauso muss man Hurts geniessen: Kopf abschalten, ab und zu die Augen schliessen und sich einfach vom Rhythmus der Musik tragen lassen.
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