13. Dezember 2013, 17:01 Konzert Music

Es gibt wenige Konstellationen in der internationalen Musikszene, die die Streitkultur so offensiv gepflegt und zur Perfektion geschliffen haben, wie es die Gallagher-Brüder Noel und Liam geschafft haben. Bekanntlich gipfelte der brüderliche Zwist 2009 in der Auflösung der Kultband Oasis. Seither betreibt Noel eine Solokarriere und Liam hat sich mit einem Grossteil von Oasis zusammengetan und die Band Beady Eye gegründet. «Different Gear, Same Speeding» nannte Liam die erste Platte, was wohl als satter Seitenhieb in Richtung Bruder gedacht sein sollte. Die Rivalität geht also weiter. Aber lassen wir die Streitigkeiten mal kurz beiseite zu kümmern uns um die Musik.

Die erste Platte von Beady Eye klingt nämlich ziemlich gut. Songs wie «The Roller» bekräftigten auf eklektische Weise, dass «Oasis» auch ohne Noel eine Chance haben. Diese Chance hat sich Liam zwar ein wenig selbst verbaut, indem er in Interviews scharf schoss und das letzte Zürcher Konzert wegen angeblicher Stimmprobleme frühzeitig abbrach. Es war der Wurm drin. Aber wie ein Phoenix aus der Asche kehrten Liam und seine Beady Eye mit der knapp «BE» benannten zweiten Platte zurück und konnten ein weiteres Mal eine grundsolides Werk abliefern. Gute zwanzig Jahre in der Musikbranche gehen halt auch an einem Liam Gallagher nicht spurlos vorbei, denn selbst wenn Noel bei Oasis viele Songs geschrieben hat, inzwischen versteht es der jüngere Gallagher-Bruder durchaus, knackigen Brit-Pop zu komponieren. Mal schauen, was die brüderliche Rivalität noch für Songperlen ans Licht fördert.

Und Zürich bekommt auch eine zweite Chance, um Beady Eye live zu erleben. Denn am 18. Februar ist die Band, die früher Oasis hiess, im X-Tra zu Gast. Ob mit dem einen oder anderen Klassiker aus den Oeuvre von Oasis zu rechen ist? Tickets sind bereits im Vorverkauf und wir verschenken 2 x 2 Plätze auf der Gästeliste.

Beady Eye - The Roller

• Beady Eye
• 18. Februar 2013
• X-Tra Zürich
• Tickets gibt es beim Ticketcorner
  

Bildquelle: Sony Music, Foto: Nick Griffiths & directed by Trevor Jackson