Neue Wohnung, neues Glück
Marco Büsch - Das erste Mal alleine wohnen ist keine einfache Sache. Trotz viel Hilfe: Gewisse Dinge muss man alleine meistern. Hier eine kleine Liste, was ich beim nächsten Mal anders machen werde. Hoffentlich.
- Für den Umzug nicht mehr ausschliesslich Papiersäcke verwenden, sondern Kisten aus Karton oder Plastik. Ich wiederhole: KEINE PAPIERSÄCKE. Auch nicht doppelte und dreifache, einfach keine. Sie reissen. Immer. Irgendwann. Und sicher nicht dann, wenn es günstig wäre (ist es ja eigentlich nie), sondern dann, wenn man wirklich gar keine Zeit hat, um das ganze Zeug vom Boden aufzukratzen bzw. einzusammeln. Und natürlich geht immer eine der Lieblings-CDs kaputt. Doofe Papiersäcke.
- Der Person von der Hausverwaltung auf gar keinen Fall das Feld überlassen, wenn es um die Suche nach Mängeln geht. Gewisse Ansichten können deutlich divergieren, wie ich im nachhinein feststellen musste. Was für eine Person eine tadellos funktionierende Küchenschranktür ist, kann für die andere Person eine Tür sein, welche bereits nach drei Wochen beinahe aus den Angeln fällt. Und dies natürlich nicht innerhalb der zwei Wochen, wo man Mängel noch anmelden kann.
- Den Briefkasten und die Haustüre sofort provisorisch anschreiben. Es muss ja nicht besonders hübsch sein, aber einfach so, dass alle wissen, dass man jetzt dort wohnt. Vor allem die Post muss das wissen. Sonst gehen alle Sendungen wieder zurück an die Absender (oder mangels Absender gar verloren) und die Leute sind böse und schreiben vielleicht gar nie mehr, dabei ist es doch die erste eigene Post, die tatsächlich und wirklich nur für einen selbst ist, darauf möchte man keinesfalls verzichten! Ausser auf Rechnungen, die dürfen gerne wegbleiben. Aber genau diese Cheiben finden einen ja immer!
- Man sollte sich im Hause vorstellen gehen, das ist einfach nur höflich. Egal, ob in zwei der Wohnungen bettlägerige Frauen liegen, welche auf ein Klingeln nicht reagieren können oder dass etwa die Hälfte der Hausbewohner ohnehin bald auszieht und durch neue Mieter ersetzt werden wird. Das sind nur faule Ausreden. Und nach einem Monat und länger ist es einfach zu spät. Fertig, Punkt, aus. Jetzt bleibt nur noch zu hoffen, dass die Nach-uns-Eingezogenen bei uns klingeln und sich vorstellen. Wobei das wohl sicher auch wieder so unhöfliche Stadtmenschen sind, pfui!
- Nur weil Toilettenpapier gerade Aktion ist, heisst das nicht, dass man gleich ein 180-Rollen-Pack kaufen soll. Das ist zwar schön und gut und man hat jetzt Klopapier für die nächsten hundert Jahre, aber machen wir uns nichts vor: Es hat einfach für so viele Rollen keinen Platz in einer kleinen Studentenwohnung. Dafür können wir nun aus den leeren Rollen einen Tisch bauen und brauchen uns keinen mehr zu kaufen. Spass beiseite, die leeren Rollen werden in einer Ecke der Küche gestapelt, zusammen mit den Bierflaschen von der 350-Bierflaschen-Aktion. Denn auch hier gilt: Masslosigkeit schadet!.
Ich hoffe nun inständig, dass ich mir die oben genannten Punkte zu Herzen nehme, sobald ich irgendwann einmal in eine nächste Wohnung umziehen werde. So schwer kann das ja nicht sein, dieses Alleinewohnen. Wäre doch gelacht! Aber der Respekt für meine Eltern und allgemein die Erwachsenen, die solches (und noch vieles mehr) mit Bravour meistern, ist definitiv um einiges gestiegen!
Weitere Kolumnen gibt es auf meinem Blog nachzulesen: Hier!