Tätowiert von Laura Pausini
Dominique Rais - Laura Pausini traf mitten ins Herz und sorgte bei ihrem Zürcher Konzert für ganz grosse Emotionen. 20 Jahre Laura Pausini gab es nämlich zu feiern und das mit viel Humor und Leidenschaft.
Auch wenn der Vorverkauf eher schleppend lief, kurz vor Konzertbeginn war das Hallenstadion dann doch fast gänzlich gefüllt. Und schnell war klar, das Hallenstadion sollte die kommenden zwei Stunden fest in der Hand von Little Italy sein. Wo man auch hinhörte, vernahm man italienische Gesprächsfetzen.
Wie vom italienischen Temperament angestachelt, verfielen auch die Nicht-Italiener binnen Sekunden dem Laura-Pausini-Hype. Laura-Rufe, ohrenbetäubender Applaus und wohlgesinnte Pfiffe gingen durch die Menge. Zu Recht - wie sich schon bald herausstellen sollte. Plötzlich wurde es dunkel. Auf den schwarzen Vorhang projiziert kündigten goldene, ineinander geschlungene Linien das Konzert von Laura Pausinis „20 – The Greatest Hits Tour“ an. 20? Ja. Tatsächlich sind es schon 20 Jahre, dass Laura Pausini nun auf der Bühne steht und mit ihrer Musik weltweit begeistert.
In einem edlen schwarzen Jumpsuit „Se Non Te“ singend war Laura Pausini vom ersten Moment an optisch wie auch stimmlich eine Wucht. Dafür gab es dann auch Standing Ovations. Zuerst nur mit der Band, stiess bei „No Ho Mai Smesso“ dann auch das Streichorchester hinzu und machte den Glamour von Pausinis 20-jährigen Bühnenjubiläum nicht nur sichtbar, sondern auch hörbar.
Bei „Io Canto“, ursprünglich vom italienischen Sänger und Komponisten Riccardo Cocciante und 2006 von Laura Pausini gecovert, war das Publikum dann gänzlich ausser Rand und Band und entfesselte die pure Lebensfreude und Leidenschaft zum gefühlvollen Italo-Rock. Gut gelaunt scherzte Pausini immer wieder mit dem Publikum. Schnell wurde klar: wenn es mit dem Gesang nichts geworden wäre, hätte Italien heute bestimmt eine grossartige Komikerin. Mit ihrer humorvollen und sympathischen Art schaffte es Laura Pausini, das Publikum auf eine intime Reise durch ihre 20 Jahre Erfolgsgeschichte mit zu nehmen. Müsste man das Konzert in drei Worten beschreiben: grossartig und temperamentvoll.