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11. Februar 2014, 19:17 Kultur students.ch

Frühling lässt sein blaues Band

Annekatrin Kaps - Rainer Maria oder Hugo von Hofmannsthal wollten das Schöne mit Hilfe der Sprache wiederfinden, dem allzu realistischen Naturalismus dagegenhalten. Wer jetzt kein Haus sich baut, wir wissen, wie es weitergeht. Doch was ist mit der Malerei? Mit Odilon Redon schliesst die Fondation Beyeler die Lücke.

Tiefblau strahlt es vom Himmel, buntschillernde Schmetterlinge - manche fast so gross wie Fünfliber - tummeln sich vor filigranen Grashalmen. Märchenhaft farbig geht es auf den Bildern des französischen Gutsbesitzersohnes zu, der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts geboren wurde. Doch malte Redon nicht nur Schmetterlinge, Stillleben oder pastellfarbene Frauenporträts.

Sein Werk lässt sich exakt in eine schwarzweisse und bunte Phase aufteilen. Mit grotesken, lächelnden Spinnen oder mystischen Uhrtürmen beschäftigte er sich schon vor Freud mit Elementen der Traumdeutung. Um erst danach die Farbigkeit zu entdecken.

Die neue Schau des Museums in Riehen zeigt umfassend den Werdegang des symbolistischen Künstlers. Die dunkelvioletten Räume kontrastieren geheimnisvoll mit den faszinierend schwarz weissen Bildern mit mystischem Gelbstich, helles Weiss lässt die farbenprächtigen Bilder strahlen. Ein wenig mehr Originalität in der Hängung wäre wünschenswert gewesen, dafür entschädigt die Vielfalt der Sujets. Die wunderschönen Meerbilder, welche metaphorisch die Reise aufgreifen, sind nur ein Beispiel davon.

weitere Informationen unter www.fondationbeyeler.ch, Titelbild - Fondation Beyeler

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