Wallis Bird baut neue Welt um sich auf
Patrick Holenstein - Als liebenswürdige, etwas schrullige Songwriterin mit viel Gefühl, kennt man Wallis Bird. Auf dem vierten Album „Architect“ skizziert sie aber eine neue Seite an sich und baut ihn ihr musikalisches Gebäude eine elektronische Tanzzone ein.
Was die Baumeisterin auf der neuen Platte aus dem Boden stampft, ist aber nicht nur elektronisch dominiert, sondern flirtet geschickt mit einer Fusion aus Rock und Jazz („Daze") oder besinnt sich auf ihre Wurzeln („Holding A Light“), nur um danach wieder komplett den stampfenden Beats hinzugeben ("Gloria“), aber untermalt von viel Streichern und gerade wenn man sich im kunterbunten Gebilde von Wallis Bird verloren hat, taucht zum Schluss die Wallis Bird wieder auf, die man eigentlich erwartet hat. „River of Paper“ ist eine akustische Ballade, die das etwas eigenwillige Werk versöhnlich abschliesst.
Wallis Bird kreiert sich mit „Architect“ eine ganz neue Welt, nutze viele neue Einflüsse und zimmert im Endeffekt doch nichts anderes als ein Album voller Leidenschaft und Hingabe und genau dafür steht doch Wallis Bird, egal ob sie dabei ein elektronisches Kleid anhat oder sich auf klassische Songwriter-Qualitäten bezieht. Anlage aufdrehen und mit Wallis durch ihre Welt tanzen. Viel mehr will diese Platte nämlich gar nicht.
Wallis Bird - Hardly Hardly
- Am 13. Mai spielt Wallis Bird in der Roten Fabrik.