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4. Juni 2014, 16:18 Music International Interview

Das Musikstudio Reflect-Records will hoch hinaus

Prisca Grollimund - Wie ist die Arbeit mit einem international bekannten Künstler? Kämpft man mit Star-Attitüden oder sind das nur Märchen für die Klatschspalten? Der Schweizer Philip Fiumi besitzt ein Studio und arbeitet aktuell mit Rocky Rock, der bei den Black Eyed Peas für die Beats sorgt. Im Gespräch erzählt er.

Es ist Sommer und wieder Partyzeit. An guter Musik darf es da nicht fehlen. Viele Künstler verleihen unsrem Land Farbe. So auch die Künstler, welche im Musikstudio Reflect-Records stets ihr Bestes geben. Doch wer steckt hinter den Aufnahmen? Reflect-Records ist ein Musikstudio, welches von Philip Fiumi betrieben wird. Namhafte Künstlern wie Afu-Ra, Tyla Durden, FRA, Karian Sang, XP (Rhyme Addicts), Soul M, Sean Flight, Gabriel, Ta’Shan und viele andere Künstler liessen ihren Emotionen im Musikstudio freien Lauf. Der Höhepunkt der bisherigen Geschichte von Reflect-Records ist die Zusammenarbeit mit dem international bekannten DJ Rocky Rock. Er ist der Mann, der bei The Black Eyed Peas für fette Beats sorgt. Am 1. Juni 2014 erschien ihre neue Single. Students konnte mit Philip Fiumi sprechen, um dieser Geschichte auf den Grund zu gehen.

Students: Reflect-Records ist ein Musikstudio. Von dir gegründet und betrieben. Wie kam es zu Reflect-Records und was bedeutet der Name?

Philip Fiumi: Schon mit 15 Jahren hatte ich den Traum und Wunsch, ein Musikstudio zu betreiben. Ich hatte bereits damals den Gedanken, dass Musik die wahren inneren Werte und Emotionen eines Menschen hervor bringt. Im Grunde geht es doch darum, sich selbst zu sein und seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen. Manchen hilft es enorm, dies durch die Musik zu machen. Der Name Reflect Records stammt auch von diesem Gedanken ab. Ich habe immer wieder nach passenden englischen Begriffen gesucht und bin dann zuerst auf «Reflection» gestossen, was im Deutschen so viel wie «Reflektion» heisst, also etwas wiederspiegeln. Ich reflektiere meine Seele nach Aussen. Der Name «Reflection Records» war etwas zu lange. Ich kürzte diesen auf «Reflect records» mit dem Gedanken «Reflect the music of the soul.». Wichtig ist, dass alle Künstler, die bei mir zur Aufnahme kommen, sich selbst treu bleiben und Musik machen, weil sie es lieben.

Wie kam es zur Zusammenarbeit mit Rocky Rock von The Black Eyed Peas?

Durch einen Kollegen kam es dazu, dass DJ Cut Supreme für ein Mastering zu mir ins Studio kam. Er war hin und weg von meiner Arbeit (lacht). Als es dann um die Bezahlung ging, lehnte ich dankend ab. Ich sagte, es sei mir lieber, er würde mich weiter empfehlen. Denn ich wusste genau, mit wem ich es zu tun hatte. Ich wusste, wie bekannt er ist und dass er viele wichtige Kontakte hat. Und das ist mir persönlich viel mehr Wert als Geld.Und ich weiss auch, dass in der Musikbranche immer der Grundsatz «Geben und Nehmen» gilt.
Es hat sich dann tatsächlich alles bewahrheitet. Einige Tage nach meinem Treffen mit DJ Cut Supreme erhielt ich einen Anruf mit der Nachricht, dass DJ Rocky Rock von meiner Arbeit gehört hat, angetan war und mich engagieren möchte. Wie es der Zufall wollte, wollte er sowieso in die Schweiz kommen. So haben wir dann spontan ein Treffen in meinem Studio vereinbart.

Wie ist das, als nationaler Künstler auf einen Weltstar zu treffen?

(lacht) Anfangs war ich schon etwas nervös. Aber das verflog ganz schnell. Denn als ich ihn im Hotel abholte, begrüsste er mich so, als würden wir uns bereits seit Jahren kennen. Wie zwei Freunde unterhielten wir uns die ganze Autofahrt hindurch.
Es war lustig; wir trafen uns auf derselben Wellenlänge und arbeiteten bis spät in die Nacht an dem neuen Track. Fast hätte er seinen Auftritt verpasst.

Es gibt Weltstars mit Allüren und solche ohne. Wohin gehört Rocky Rock und weshalb?

Rocky Rock hat überhaupt keine Allüren. Er kam sogar alleine, ohne Manager, ohne seine Crew. Er war alleine mit mir unterwegs, wie ein normaler Mensch.
Da habe ich mit anderen Künstlern auch schon anderes erlebt.

Was erhoffst du dir als Musikproduzent vom Projekt mit Rocky Rock?

Wir sind uns beide bewusst, dass dies eine win-win-Sitaution ist. Ich verhelfe Rocky Rock in der Schweiz zu einem höheren Bekanntheitsgrad und er hilft mir, international bekannter zu werden. Evtl. kann ich sogar auf Club Touren mitgehen oder er kann in der Schweiz mit mir mitgehen. Überhaupt schätzt Rocky Rock die Schweizer Qualität.

Rocky Rock kommt aus den USA wie Afu Ra, mit dem du 2008 eine Single aufgenommen hast. Was denkst du wo unterscheidet sich die Musikszene zwischen den beiden Ländern Schweiz und USA?

Der Konkurrenzkampf in den USA ist in der Musikbranche enorm gross. Der Gedanke, in die USA auszuwandern, scheint doch etwas unrealistisch. In der Schweiz ist die Musikbranche interessanter und man hat mehr Aufstiegsmöglichkeiten. Hier hat man Künstler, die für sich Musik machen, aus reiner Passion und Liebe. Es gibt aber auch solche, die kommerzielle Musik machen, mehrheitlich, um das grosse Geld zu verdienen.

Käme es in Frage, für die musikalische Karriere in die USA auszuwandern?

(lacht) Ich sage es mal so, der Hauptsitz bleibt in der Schweiz. Doch mein Ziel ist es, die musikalische Seite der Welt kennenzulernen und von Auftritt zu Auftritt zu touren. Natürlich würde ich am liebsten alle meine geliebten Menschen mitnehmen.

Zurück zu deiner neuen Single: Inwiefern haben du und Rocky Rock euch die Arbeit bei der Produktion aufgeteilt?

Also es läuft bei Reflect Records normalerweise so ab, dass die Künstler ohne Vorbereitung zu mir ins Studio kommen. Wir schreiben zusammen den Song, so, dass ich von Anfang an dabei bin. Mit Rocky Rock verlief das genau gleich. Wir haben uns gegenseitig beraten. Ich muss hinter dem, was ich mache, stehen können und das geht nur, wenn ich von Anfang an dabei bin. Es geht ja darum, dass ich die Kunst zeigen will. Das Arrangieren und Produzieren übernehme dann ich.

Die Musikstilrichtung deiner Alben ist aktuell eher im elektronischen House Stil, im Sinne von Partytunes. In welchem Stil ist die neue Single «Breakout» mit Rocky Rock?

Das wird bombastisch! (lacht) Es wird die 10. Single sein, die ich raus bringe. Den Stil kann ich ganz klar als «Clubbing» definieren.

Was hörst du privat für Musik?

Also im Auto höre ich oft meine eigenen Produktionen, um da noch Korrekturen vorzunehmen. Ansonsten höre ich RnB, Hip Hop, House, Club und Classic. Ich spiele leidenschaftlich gerne Cello. Ein Projekt wo ich Cello noch intensiver integriere wird noch folgen.

Mit der Single «Change», welche letzten Dezember erschien, konntest du zusammen mit FRA bei bei JoiZ CLIPCLIPHURRAY den ersten Platz ergattern. Ebenso erschien das Video auf MTV. Welche erfolge erhoffst du dir mit Rocky Rock?

Natürlich hoffe ich, durch die Zusammenarbeit mit ihm auch international als Künstler anerkannt bzw. bekannt zu werden und die richtigen Kontakte zu finden.
Aber wie schon gesagt herrscht in der Musikwelt die Regel des «Gebens und Nehmens».

Worin unterscheidet sich dieser Titel von anderen Club-Songs?

Die Mischung von Rapvocals sowie Gesang und Lyrics ist das Spezielle an diesem Song. Solche Songs für den Club zu optimieren ist nicht immer sehr einfach, da zu viele Vocals meist störend wirken. Ich hoffe, die Mischung ist mir gelungen.

Der Party und dem Sommer steht nun nichts mehr Wege. Wenn ihr noch mehr über Reflect-Records wissen wollt, könnt ihr das Studio jederzeit auf der Website besuchen.

Titelbild: copyright by Reflect Records

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