Zürich Openair 2014 – Ein Video-Recap
Fabian Keller - «Schlechtes» Lineup, schlechte Wettervorhersage und düstere Vorverkaufsprognosen: das Zürich Openair 2014 startete unter keinem guten Stern, übertraf jedoch in allen Punkten die Erwartungen und sorgte einmal mehr für den Beweis, dass gute Organisation und Infrastruktur sehr viel wettmachen können.
Deaudmau5 setzte dort fort, wo Darkside aka Nicolas Jaar & Dave Harrington um 21.00 eher langsam aufgehört hatten – mit harten elektronischen Beats und irrwitzigen psychedelischen Projection Mapping Visuals. Ja, man kennt Deadmau5 mittlerweile bereits und er reisst sicher nicht mehr so wie vor 5 Jahren am ersten Swiss Nightlife Award, aber toll anzuschauen und mitzufeiern wars dennoch.
Samstag wurden meine Erwartungen massiv übertroffen. Schon alleine, weil am Samstag anstelle des Regens den ganzen Tag schon die Sonne für eine tolle Openair-Grundlage gesorgt hatte. Für mich stellte der Tag zwar auch die absolute Beliebigkeit im Lineup her, aber zwei Highlights haben mich trotzdem ziemlich vorfreudig gestimmt. Und ja, leider haben die White Lies, den ersten «Headliner»-Act an diesem Abend mittlerweile mehr Pop im Blut als Dark/New Wave und Originalität. Klingt wie immer lieblich und ganz ok – war aber auch in keinster Weise irgendwie neu oder reissend. Was jedoch den Samstag absolut herausheben konnte, war die zweistündige Show von Röyksopp und Robyn: ein Spektakel an alten Hits, Einzelshow, gemeinsamen Songs und irrwitzigen Visuals. Und das zwei volle Stunden lang und mit Abschluss unter Standing Ovations.
Als letzte Band haben die italienischen Bloody Betroots mit ihrem Dance-Punk, Elektro, Disco-Mix das Zürich Openair regelrecht aufgemischt. Die Bühnencrew kam kaum nach alles aufzuräumen was hier rumgeworfen und rumgeschmissen wurde. Und ich darf ganz ehrlich eingestehen: selten eine Band gesehen die soviel Energie ins Publikum bringt und beinahe 1.5h nur rumrennt, rockt und sich kaum eine Pause gönnt. Ein absolutes Highlight und ein toller Hauptbühnen-Abschluss.
Sonntag gibts von dieser Seite hier leider kein Video-Recap – wer gestern aus dem Fenster geschaut hat, dürfte sich auch an die Gründe erinnern. Bis zum letzten wirklich total windigen und regnerischen Tag – der jedoch musikalisch besonders mit The Asteroids Galaxy Tour punkten konnte, war das Festival besser als gedacht, das Wetter toller als erwartet und die Organisation und Infrastruktur einmal mehr in der Schweiz kaum anderswo anzutreffen: saubere und ausreichend vorhandene Toiletten, kein Anstehen, genügend Ess- und Getränkeangebot, sauberes Gelände und gute Schlammvorsorge. Ich freue mich bereits auf's Zürich Openair 2015.
Bilder & Fotos: Fabian Keller