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29. September 2014, 17:12 Movie Zurich Film Festival

ZFF: Schokobonbons für den Talent Contest

Gregor Schenker - Heuer fand zum ersten Mal der "ZFF 72 Talent Contest" statt: Die Teilnehmer hatten drei Tage Zeit, um einen 72-sekündigen Kurzfilm zu drehen. Wir haben eines der Teams beim Dreh begleitet und den Nachwuchsfilmern dabei zugeschaut, wie sie Schokobonbons herumschubsen.

Man nehme zwei Filmkritiker, die für ihren Job haufenweise schlechte Filme gucken müssen (nennen wir sie Max und Moritz), und gebe ihnen einen Anlass zu beweisen, dass sie es besser können – zum Beispiel den ZFF 72 Talent Contest. Und schon werden die beiden aktiv, ihrer angeborenen Faulheit zum Trotz. Drei Tage hatten sie Zeit, um ihr cineastisches Meistwerk auf die Beine zu stellen (von Freitagmittag bis Montagmittag).


Freitag

Am Mittag verkündet Festivalleiter Karl Spoerri das Thema: Zufall.
Um sich dazu was einfallen zu lassen, rufen die beiden Möchtegernfilmer Freunde und Bekannte zu einem feuchtfröhlichen Kickoff-Meeting zusammen. Zunächst am Zürisee und später in einer lauschigen Bar im Niederdorf gehen die Ideen rum. So richtig klicken will's nicht, aber zumindest ist klar, was man nicht will:
Keine beliebigen (also zufälligen) Bilder und keine Boy-meets-girl-Geschichten von zufälligen Begegnungen.

Irgendwann torkelt man nach Hause, nachdem man sich immerhin auf einen Drehort geeinigt hat. Und darauf, dass man irgendwas mit Schokobonbons machen will.

Samstag

Es wird ernst: Man trifft sich in aller Hergottsfrühe (so um 10 Uhr) in einer WG, die über ein Zimmer verfügt, das zurzeit leer steht. Man stelle sich vor, ein leeres Zimmer! Was man da nicht alles machen kann – zum Beispiel ein Regal und einen Schreibtisch hinstellen, um das Wohnzimmer des Protagonisten zu simulieren.

Nachdem man nochmals ein paar Stunden darüber gestritten hat, was für eine Geschichte man jetzt eigentlich erzählen will, fängt der eigentliche Dreh auch schon an. Und während besagter Dreh läuft, ändert sich die Geschichte gleich noch ein paarmal. Nur eines bleibt sich gleich:
Es geht um Schokobonbons.

Also sortiert das Filmteam stundenlang Schokobonbons oder lässt sie über den Boden rollen. Der Hauptdarsteller hat schon längst die Hände voller Farbe; selbst heftigstes Schrubben macht sie nicht mehr sauber.

Gegen Abend haben dann auch alle anderen klebrige Finger (und Bauchweh). Aber das Ding ist im Kasten! Sogar früher als erwartet. Die Darsteller haben ihre Schuldigkeit getan, am selben Abend geht es an den Rohschnitt – ein einsames Geschäft.

Sonntag

Um die Mittagszeit herum ist auch der Feinschnitt fertig, mit Geräuschausgleich und allem. Das Team sieht sich das Werk an – und ist zufrieden.
Nur noch schnell ein Plakat basteln und das Team anmelden, schon kann man den Film einreichen:
Das 72-sekündige surreale Meisterwerk Olof Cromah ist fertig! (Und das sogar einen Tag früher als verlangt.)

Toll, nicht? Jetzt muss man nur noch das Preisgeld einsammeln.


Dienstag

Eigentlich hätten die Filme schon am Montag online gehen sollen – doch das ZFF wurde von Teilnehmern derart überrannt, dass es einen Tag längern dauerte.
Jedenfalls: Die Filme sind online! Ihr könnt euch alle Filme auf der ZFF-Seite ansehen und für euren Liebling voten. (Sofern ihr euch denn vorher einen ZFF-Account macht.)

Bis am Freitag läuft das Voting, dann findet die Preisverleihung statt – und zwar um 22 Uhr im Papiersaal (Sihlcity). Da wird nicht nur der Publikums-, sondern auch der Jury-Preis verliehen. Für die Musik sorgt die Band Klischée und eine Afterparty gibt's natürlich auch.
Dann sind wir mal sehr gespannt, wer gewinnt.


Trotz der Verzögerung: Der allererste ZFF 72 Talent Contest war ein grosser Spass. Nächstes Jahr gerne wieder!


Hier geht's zum Voting.

Kommentare
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dollarhyde 01.10.2014 um 11:56
Allerhöchstens eine Boy-meets-boy-Geschichte.
Muriele
Muriele 30.09.2014 um 14:25
Yeah! Cooli Sach! Und keine Boy-meets-Girl Geschichte!