Eloquent und brachial
Patrick Holenstein - Die deutsche Band Selig hat sich am Donnerstag im Komplex Klub von ihrer besten Seite gezeigt und den Konzertbesucher in ein Wechselbad aus radikalen Klängen und zarten Tönen gelockt. Funktioniert hat das bestens.
Mit "5000 Meilen“ starteten Selig in ein von Beginn Weg impulsives Set und die Menschen im etwa halb vollen Komplex Klub hingen sofort an den Lippen des charismatischen und mit einer „Strassen-Köter-Eloquenz“ gesegneten Frontmanns. Jan Plewka machte seine Sache aber auch voller Freude und Hingabe und nie hatte man das Gefühl, dass der Gig für die Band ein Muss ist.
Plewka philosophierte und erzählte, dass die neue Platte sie aktuell begleiten würde. Sowieso war der Sänger bestens gelaunt und witzelte mit dem Publikum, schwelgte in Erinnerungen an frühere Konzerte in der Schweiz und freute sich, wenn im Publikum hochgehaltene Arme signalisierten, dass beim letzten Konzert jemand dabei war, der jetzt auch im Publikum steht.
Die Musik von Selig lebte schon immer von der musikalischen Qualität. Die Band versteht es hervorragend, zwischen den Stilen zu wechseln und das macht sie schwer beschreibbar. Laut Wikipedia hat die Band sich selbst mal als „Hippie-Metal“ eingestuft. Ein wichtiger Teil sind die hin und wieder kryptischen, aber oft einfach nur wunderschönen Texte. Zum Beispiel Zeilen wie "Haben wir wirklich geglaubt, dass wir von den Klippen der Freundschaft in die Zukunft schauen?“. Selig lebt schon stark von den fassungslos schön auf den Punkt gebrachten Texten.
Harte Bretter lösen sich mit federleichten Folkgitarren ab. Die Band haute im einen Moment brachial auf die Saiten und einen Wimpernschlag später räkelten sie sich sitzenden am Bühnenrand und performten den leichten, aber bitterbösen Song "Hey ho". "Wie fühlt es sich an, wenn der Rest der Welt dich nicht leiden kann?" Sagt schlicht alles.
Plevkas Stimme hielt an diesem Abend, kratzte dunkel und färbte sich in hohen Passagen in diesem für Selig typischen romantisch-gehauchten, leicht anrüchigen Timbre. Dazu langezogenes Instrumentalparts und ausufernde Soli. Selig sind keine 3-Minuten-Rockband, sie stehen für sich und ihre Songs sind fundiert, stehen auf einem festen Sockel und exponieren sich gerne mal als kleine Hymnen. Und die vielleicht schönste Ballade, die je in der deutschen Musik geschrieben wurde, „Ohne dich“, bekam live sogar noch Unterstützung von einem Cello. Der letze Song hiess dann „Wir werden uns wiedersehen“ und das sollte hoffentlich ein Versprechen sein.
Titelbild: Facebook von Selig
Plewka philosophierte und erzählte, dass die neue Platte sie aktuell begleiten würde. Sowieso war der Sänger bestens gelaunt und witzelte mit dem Publikum, schwelgte in Erinnerungen an frühere Konzerte in der Schweiz und freute sich, wenn im Publikum hochgehaltene Arme signalisierten, dass beim letzten Konzert jemand dabei war, der jetzt auch im Publikum steht.
Die Musik von Selig lebte schon immer von der musikalischen Qualität. Die Band versteht es hervorragend, zwischen den Stilen zu wechseln und das macht sie schwer beschreibbar. Laut Wikipedia hat die Band sich selbst mal als „Hippie-Metal“ eingestuft. Ein wichtiger Teil sind die hin und wieder kryptischen, aber oft einfach nur wunderschönen Texte. Zum Beispiel Zeilen wie "Haben wir wirklich geglaubt, dass wir von den Klippen der Freundschaft in die Zukunft schauen?“. Selig lebt schon stark von den fassungslos schön auf den Punkt gebrachten Texten.
Harte Bretter lösen sich mit federleichten Folkgitarren ab. Die Band haute im einen Moment brachial auf die Saiten und einen Wimpernschlag später räkelten sie sich sitzenden am Bühnenrand und performten den leichten, aber bitterbösen Song "Hey ho". "Wie fühlt es sich an, wenn der Rest der Welt dich nicht leiden kann?" Sagt schlicht alles.
Plevkas Stimme hielt an diesem Abend, kratzte dunkel und färbte sich in hohen Passagen in diesem für Selig typischen romantisch-gehauchten, leicht anrüchigen Timbre. Dazu langezogenes Instrumentalparts und ausufernde Soli. Selig sind keine 3-Minuten-Rockband, sie stehen für sich und ihre Songs sind fundiert, stehen auf einem festen Sockel und exponieren sich gerne mal als kleine Hymnen. Und die vielleicht schönste Ballade, die je in der deutschen Musik geschrieben wurde, „Ohne dich“, bekam live sogar noch Unterstützung von einem Cello. Der letze Song hiess dann „Wir werden uns wiedersehen“ und das sollte hoffentlich ein Versprechen sein.
Titelbild: Facebook von Selig
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