Gaslight Anthem sorgten in Zürich für Ernüchterung
Dominique Rais - Die Erwartungen an The Gaslight Anthem wurden von Album zu Album grösser, dem entsprechend waren auch die Erwartungen an ihre Show im Zürcher Volkshaus. Doch irgendwie kam alles dann doch ganz anders als erhofft. Ernüchterung pur.
Der Situation war es auch nicht weiter zuträglich, dass The Gaslight Anthem erst zu später Stunde die Bühne betraten. Der Enthusiasmus und die Freude des Publikums auf eine heisse Rock ‚n’ Roll Nacht war trotz allem da, schwappte jedoch nach dem Opener „Stay Vicious“ in Skepsis über und spätestens bei „Get Hurt“ in ernüchternde Enttäuschung. „Get Hurt“, der Song in dem Sänger Fallon die Trennung von seiner Frau besingt, hörte sich viel mehr gequält als schmerzlich berührt an. Man wollte schlicht nicht glauben, was sich auf der Bühne abspielte.
Nach nur 45 Minuten Stage-Time traten bereits einge Konzertbesucher den Heimweg an. Der Beifall des Publikums wurde zunehmend verhaltener – von der Stimmung ganz zu schweigen. Doch mit „45“ blitzte ein Hoffnungsschimmer auf. Lautstark wurde mitgesungen und mitgegrölt. Endlich zeichnete sich der Rock ‚n’ Roll ab, den man sich schon längst gewünscht hatte. Doch nur kurz. Dann löste sich der Hoffnungsschimmer auf ein fulminantes Konzertende wieder in Wohlgefallen auf. Gestern Abend stand nicht nur das blutrote Herz auf dem The Gaslight Anthem-Banner im Zürcher Volkshaus kopf.