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17. November 2014, 10:47 Movie

DVD der Woche: Boyhood

Gregor Schenker - Für seinen Film über die Jugend eines Buben hat Richard Linklater zwölf Jahre lang gedreht. Jetzt kommt der Arthouse-Erfolg auf DVD und Blu-ray heraus.

Richard Linklater hat es mit den Langzeitprojekten: Fast zwei Jahrzehnte hat er in die Before-Trilogie investiert, weitere Teile liegen im Bereich des Möglichen.

Und zwölf Jahre hat er für Boyhood aufgewendet, seinen Film über die Jugend eines Buben, vom Schuleintritt bis zum ersten Tag am College. So stellte er Ellar Coltrane mit sieben Jahren das erste Mal als Mason vor die Kamera. Diesen Jungen sieht man nun aufwachsen und älter werden, ebenso wie Linklaters eigene Tochter Lorelei in der Rolle von Masons Schwester, oder Patricia Arquette und Ethan Hawke als Elternpaar.

Boyhood erzählt von den vielen kleinen und grossen Momenten des Erwachsenwerdens: Umzüge, Streitigkeiten, erste Liebe, gewalttätiger Stiefvater, Besuche im Bowlingcenter, etc.

Eine interessante Idee also, die Linklater aber leider zu wenig war. Denn statt die Geschichte eines Buben zu erzählen und es dabei zu belassen, haut er dem Publikum die ganze Zeit seine einfältigen Erkentnisse über das Leben und die Kunst über den Kopf. Auf gut Deutsch, Linklaters Figuren geben pausenlos irgendwelche Banalitäten und Binsenweisheiten mit dem Pathos römischer Redner zum Besten.

Da steht zum Beispiel Mason, der die Fotografie für sich entdeckt hat, in der Dunkelkammer und muss sich von seinem Lehrer folgende Einsicht anhören: "Als Künstler hat nur Erfolg, wer sich auch anstrengt."

Drei geschlagene Stunden lang muss man sich diese Phrasendrescherei antun. Aber schon die Before-Filme sind voller Dialoge, die nicht im Ansatz soviel Gehalt aufweisen, wie Linklater denkt. Wenn es hier also eine echte Erkenntnis gibt, dann diese: Nur wer etwas Interessantes zu sagen hat, sollte das Maul aufmachen.

Bilder von Universal

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