10. Dezember 2014, 12:30 Movie

„Hoffentlich schaff ich's bis zum Ende“, dachte Josef Schrotmann, während er seinen Hintern im Kinosessel zurechtrückte und die 3-D-Brille aus der Plastikhülle klaubte. Schrotmann litt nämlich unter Blasenschwäche, was ihm schon die ersten beiden Teile vergällt hatte. Er nahm sich fest vor, diesmal ohne Unterbrechung auszukommen.

Verdriesslich stimmte ihn nun, dass der Tod von Smaug (Stimme: Benedict Cumberbatch) in der ersten Viertelstunde recht sang- und klanglos abgehandelt wurde. „Diese Schwachköpfe haben den Schluss vom zweiten Teil an den Anfang vom dritten gesetzt“, kochte es in ihm. „Da geht ja der ganze dramaturgische Aufbau flöten! So verliert Smaugs Tod doch jegliche Wirkung!“

Aber daraufhin folgten zwei Stunden an ununterbrochenem Schlachtengetümmel: Elben gegen Menschen gegen Zwerge gegen Orks, dazu riesige Trolle, Fledermausmonster und Horrorwürmer. Das gefiel Schrotmann sehr gut, da wurde er ganz erregt.
Stimmt schon, die Liebesgeschichte zwischen dem einen Zwerg und der Elbin war weitgehend unnötig und Orlando Bloom sah immer noch deutlich älter aus als zu Zeiten von Lord of the Rings. Zwergengesänge gab es übrigens auch keine. Aber Schrotmann sah grosszügig darüber hinweg.

Nach Filmende legte er die 3-D-Brille ab, erhob sich vom Sessel – und explodierte. Eine Welle aus Blut und Urin ergoss sich über die Sitzreihen. Aber immerhin: Schrotmann hatte tatsächlich den ganzen Film am Stück gesehen. Ruhen Sie in Frieden, Herr Schrotmann.

Bewertung: 3 von 5

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• Titel: The Hobbit: Battle of the Five Armies
• Land: Neuseeland, USA
• Regie: Peter Jackson
• Drehbuch: Fran Walsh, Philippa Boyens, Peter Jackson, Guillermo del Toro
• Darsteller: Martin Freeman, Luke Evans, Richard Armitage
• Start: 10. Dezember 2014

Fotos von Swisspressportal