Manowar! viel Lärm um nichts?
Die US Metallegionäre Manowar versprachen ihren Schweizer Fans die grösste und massivste Show aller Zeiten. Grosse Töne von Bassist und Bandleader, Joey DeMaio. Dies ist nichts aussergewöhnliches und doch stirbt halt auch bei den Eidgenössischen Metalfans die Hoffnung zuletzt.Um 19 Uhr war es dann so weit. Man wartete gespannt darauf, was sich hinter dem weissen Vorhang verbarg. Die dreistöckige Stage sah recht gut aus und auch die Videowände wurden gekonnt eingesetzt. Wie für Manowar üblich war der Lautstärkepegel extrem hoch und auch mit Ohrenschutz nur schwer erträglich.
Nach einer halben Stunde mussten die Herren eine erste Pause einlegen. Die Zeit wurde mit einer Art «Making of» Video überbrückt. Es war leider nicht das letzte. Einzig die würdige Erinnerung an ihren am 4. April 2011 verstorbenen Schlagzeuger Scott Columbus machte noch ein wenig Sinn.
Natürlich durfte bei der Jubiläum World Tour ihres «Kings of Metal» Albums, die legendäre Geschichte von Grandpa nicht fehlen. Dies war auch die Überleitung zu «The Blood of a King» und weitere Songs vom erfolgreichsten Manowar Album (Goldstatus in Deutschland) aus dem Jahre 1988.
Ein Teil von den 4000 anwesenden Besucher/Innen hatte sichtlich Spass am Gebotenen. Möglich, dass sie noch das Konzert von 2011 in schlechter Erinnerung hatten und einfach erfreut waren, dass es immerhin eine kleine Steigerung gab und dies nicht nur beim Ticketpreis.
Manowar sind bekannt dafür, dass sie sämtliche Heavy Metal Klischees bei Ihren Konzerte richtiggehend zelebrieren. Das mag ja auch gut sein und in den 80ern funktioniert haben. Trotz oder gerade weil man showtechnisch in der Gegenwart mehr Möglichkeiten hat, wirkte dieser Abend eher wie eine Zeitreise, bei der man falsch abgebogen ist.
Nach 95 Minuten war der Spuck vorbei. Viele glückliche Besucher/Innen sah man an diesem Sonntagabend in der St. Jakobhalle nicht. Man erwartete einfach mehr von dieser euphorisch propagierten Metalshow. In Wahrheit war es viel Lärm um ein Best of Set das man auch zu Hause oder auf dem iPod hätte hören können. Die Soundqualität wäre sicher besser.