Eisbrecher – „Schock“
Bei „Himmel, Arsch und Zwirn“ wird mächtig geflucht, aber auf der Textebene wird über Lebensentwürfe bzw. sich selbst mal zu hinterfragen und mal etwas zu wagen brachial-philosophiert. Die „Schlachtbank“ zeigt sich etwas gelassener, für Eisbrecher schon fast Balladesk. Wieder schwingt Kritik am Umgang der Menschen miteinander mit. Wer Eisbrecher als laute Band schnell abtut, könnte sich täuschen, denn der eine oder andere Text ist ziemlich durchdacht. „Dreizehn“ klingt erschreckend nach den 90er-Techno-Brettern, die eigentlich besser in der Vergessenheit verschwunden wären. Aber das ist nur ein kurzer Moment, denn schon im nächsten Song, „Unschuldsengel“, geht es wieder auf der Schiene weiter, die Eisbrecher so lieben.
Eisbrecher entstanden aus der Band Megaherz. Deren Sänger Alexander Wesselsky stieg aus und gründete Eisbrecher. Das war 2002 und seither hatte die Band immer mal wieder personelle Wechsel. Geschadet hat das aber nie, denn beim Publikum haben sich Eisbrecher langsam und mit viel Fleiss eine treue Fanbase erarbeitet. Seit 2010 sind sie bei Sony unter Vertrag und unter dem Label läuft auch das sechste Studioalbum „Schock“. Die in sich wunderbar funktionierende Platte wird sicherlich Fans von knackig-harten Beats im Stil von Rammstein und Co. begeistern. Insofern, Eisbrecher, alles richtig gemacht.