Das
Programm der Berlinale ist dicht, zwölf Sektionen locken mit insgesamt
441 Filmen in die jeweiligen Kinosäle. Innerhalb der neun Sektionen Wettbewerb, Panorama, Berlinale Shorts, Berlinale Special, Perspektive Deutsches Kino, Retrospektive, Hommage, Forum und Generation gibt es da einiges zu sehen. Wichtig dabei ist natürlich der Wettbewerb, in dem aus aller Welt um den Preis des Goldenen Bären konkurrieren.
Aber auch die Retrospektive lockt mit dem Thema Glorious Technicolor. Zudem wird der deutsche Filmemacher Wim Wenders mit dem Goldenen Ehrenbären ausgezeichnet. Innerhalb der Sektion Hommage werden zehn seiner Filme gezeigt, darunter Paris, Texas, Der Himmel über Berlin und sein neustes Werk Every Thing Will Be Fine mit Charlotte Gainsbourg und James Franco.
Folgend einige ausgewählte Filme, die mit grossen Hoffnungen erwartet werden.
Malick (
Tree of Life) arbeitete in seinem neuen Film mit
Christian Bale,
Cate Blanchett und
Natalie Portman zusammen. Im Film geht es um den erfolgreichen Filmschaffenden Rick, den der Erfolg dennoch nicht glücklich macht und sich auf die Suche nach sich selbst begibt.
Der diesjährige Eröffnungsfilm stammt von
Isabel Coixet und erzählt die Geschichte von Josephine Peary (
Juliette Binoche), die eine beschwerliche Reise zum Nordpol unternimmt, um ihren Mann zu finden. In der eisigen Einöde bleibt sie alleine mit der jungen Inuitfrau Allaka, die einer komplett anderen Welt angehört.
Der iranische Regisseur
Jafar Panahi nutzt das Taxi für die Zusammenkunft gänzlich verschiedener Fahrgäste. Er selbst sitzt am Steuer und ermöglicht in den Gesprächen mit seinen Fahrgästen einen Einblick in die Gesellschaft des Irans. Politisch relevant ist der Film auch, weil der Regisseur bereits 2010 an der Berlinale teilnehmen sollte, ihm die Ausreise aber verweigert wurde. Ausserdem wurde 2011 ein Berufs- und Reiseverbot gegen ihn ausgesprochen. Vom Filmemachen hat ihn dies offensichtlich nicht abgehalten.
Der Klassiker von
Victor Fleming aus dem Jahr 1939 wird im Rahmen der Retrospektive
Glorious Technicolor gezeigt. Eine einmalige Chance die leuchtenden Farben des Technicolors, des berühmten Farbverfahrens, auf der Leinwand zu erleben.
Die Co-Produktion zwischen Italien, Deutschland, Albanien, Kosovo und der Schweiz läuft ebenso im Wettbewerb der Berlinale. Regisseurin
Laura Bispuri inszeniert die Geschichte einer jungen Frau, die ewige Jungfräulichkeit schwört und in ihrem albanischen Dorf fortan als Mann lebt. Eine Dekade nach dieser Entscheidung, flieht sie jedoch nach Mailand zu ihrer Schwester, die dort eine Familie gegründet hat.
Matteo, ein schüchterner Junge, soll den Sommer in einem Erziehungscamp auf einer Alp verbringen. Doch im Camp sind Jugendliche an der Macht, mit denen Matteor einen Chrieg gegen die Erwachsenenwelt führt.
Der erfolgreiche Schweizer Film von
Simon Jaquemet wird in der Sektion
Perspektive Deutsches Kino als Gast gezeigt. Erst im Januar dieses Jahres gewann er den Max Ophüls Preis zur Förderung junger Filmschaffender und ist ausserdem für den Schweizer Filmpreis nominiert.
- Dora oder Die sexuellen Neurosen unserer Eltern
Auch für den Schweizer Filmpreis nominiert und an der Berlinale zu sehen ist
Stina Werenfels’ neustes Werk. Die Adaption des Theaterstücks von Lukas Bärfuss thematisiert die Schwangerschaft von der geistig behinderten Dora und versucht das Tabu der Sexualität von geistig Behinderten aufzubrechen.
Auch dieser Film ist von politischer Relevanz: Der Dokumentarfilm des schweizer Regisseurs
Samir beschäftigt sich mit seiner eigenen Heimat, seiner Familie und der Welt des Iraks, wie sie in westlichen Medien fast nicht zur Geltung kommt.
Die Berlinale findet zwischen dem 5. Februar und dem 15. Februar in Berlin statt. Als prominente Gäste sind unter anderem Christian Bale, Sir Ian McKellen, Helen Mirren, James Franco, Robert Pattinson und Cate Blanchett zu erwarten.
Titelbild: © Berlinale
Bild "Chrieg": Benjamin Lutzke, Lorenz Merz © Hugofilm Production | Keine Freigabe für Social Media