Vielseitigkeit am m4music
Patrick Holenstein - Die aktuelle Ausgabe des m4music war sehr erfolgreich und restlos ausverkauft. Zum Teil mussten die Menschen vor den Clubs und der Halle in einer Schlange Geduld beweisen.
Das eröffnet am Samstag der zweifache Swiss-Music-Award-Träger James Gruntz. Auch wenn die Hallen nur halb so voll war, wie am Vorabend bei Lo & Leduc hat Gruntz auf der ganzen Linie überzeugt. "Krass, da sitzt jeder Ton", staunt jemand neben mir und bringt James Gruntz exakt auf den Punkt. Der junge Musiker weiss ganz genau, was er tut und was er tut, funktoniert. Es klingt mal verträumt, fast psychedelisch, und mal leicht funkig oder dann flirtet James mit dem Pop. Das kann man nur noch sagen: grosse Klasse.
Ebenfalls in der Halle sind die Wiener von Bilderbuch gebucht. Und jetzt ist die Halle voll. So voll, dass sich davor eine ziemlich lange Schlange bildet. Bilderbuch sind ja aktuell das nächste heisse Ding im deutschsprachigen Raum. Hört man der Truppe etwas zu, denkt man sich: "Das klingt wie Falcos Enkel" und villeicht hat das etwas. Ob das jetzt einfach am Wiener Dialekt liegt oder daran, dass die Band aus Österreich stammt und alles, was im Bereich Pop aus dem östlichen Nachbarland kommt, automatisch mit Falco verglichen wird? Nevermind. Bilderbuch begeistern die Halle auf alle Fälle, wirken aber ein wenig überbewertet, so spekaktulär ist ihr Sound dann auch wieder nicht.
Spektakulär kann man allerdings nennen, was im Moods passiert. Dort betritt um ziemlich genau 22 Uhr die Kanada-Tessinerin Camilla Sparksss die Bühne. Zusammen mit einer Tänzerin, der gleich zu Beginn ein Mann einen Zettel zusteckt, platziert sich Camilla auf der Bühne und hinter ihrem Keyboard. Dann geht es los und was beim ersten Lauschen ziemlich weird klingt, wird nicht besser, aber das Ohr gewöhnt sich daran und nach wenigen Augenblicken flirren die Elektrostrukturen durch das Moods und Camilla kreischt dazu. Vielleicht ist das avantgardistisch, vielleicht verspielt, vielleicht aber auch Gaga, so oder so oder so, dem Publikum gefällt es und auch die Tänzerin verrenkt sich im Takt der Songs. Das hat zwar den Hauch von Aerobic, aber passt dann abstrakt auch wieder zum straighten Sound mit Ecken und Kanten.
Danach noch ein kurzer Blick ins Exil, wo gerade One Sentence.Supervisor aus Baden ihren zweiten Auftritt an einem m4music geben. Wie man hört, waren sie vor drei Jahren schon mal dabei. 2015 ist die Band bestens aufgelegt und spielt im Exil eine schweisstreibende Show. Danach ist der Abend auf Grund einer weiteren Verpflichtung auch schon beendet.
Es bleibt festzuhalten, dass das m4music auch im Jahr 2015 professionell organisiert ist, das Programm sehr vielseitig ist und sich sehen lassen kann. Zudem ist es immer wieder schön, die Menschen zu sehen, die hinter der ganzen Kulturszene stehen. Wir freuen uns schon auf das kommende Jahr. Dann wird das m4music etwas früher sein, nämlich schon vom 10. - 12. März 2016. Tragt euch diesen Termin schon mal fett in den Kalender ein.
Bild: Bilderbuch am m4music. Quelle: m4music