Gemischte Gefühle am diesjährigen m4music Freitag
Fabian Keller - Das m4music-Festival hat bei mir dieses Jahr einmal mehr gemischte Emotionen hervorgelockt. Einerseits hatte ich wirklich so gar keine Erwartungen als ich mich davor mit dem Line-Up auseinandergesetzt hatte, andererseits, war da diese neue Show-Stage.
Etwas mager war dann leider das parallel dazu stattfindende Konzert der Churer Band «From Kid» mit den visuellen FX von VJ Niculin Barandun. Sicherlich zum Teil schön, aber ganz ehrlich, ziemlich stark inspiriert von der visuellen Show von «Apparat» die damit vor zwei Jahren auf Tournee waren. Dafür war der liebliche Sound der Churer sehr schön anzuhören.
Hier folgt aber auch die Kritik ans Festival: Die Anzahl Schweizer «Nachwuchsband» schien für doch eher satte Ticketpreise eher hoch und man hat trotz Nachwuchsfördermission, das Festival doch eher für sein gutes Gespür für die Zukunft der angesagten Musik in Erinnerung. Man erinnere sich hier zum Beispiel an die Ausgaben vor ein paar Jahren, wo die damals noch beinahe unbekannten Modeselektor mit TTC gleich zusammen ihre Tracks zum Besten gegeben haben. Ganz generell haben sich früher so ziemlich viele international fette Highlights die kurz vor dem Durchbruch standen und in den ersten Meinung machenden Magazinen (u.a. Debug) gross besprochen wurden, quasi die Klinke in die Hand gegeben. Schade scheint dies eine Tugend alter Tage zu sein.
Dennoch konnte mit «Jungle» in die Nacht hinein sicherlich eine solide Band das Publikum nochmal aktivieren. Kurz bevor es in der Halle mit meinem persönlichen Highlight und auch besten diesjährigen Griff der Festivalmacher – «SOHN» – dort weiterging wo James Blake musikalisch jeweils aufhört.
Der zweite Teil des Résumées ist relativ kurz: Die kostenlose Showcase-Stage draussen vor dem Festival ist eine extrem geniale Idee, die wir auch im nächsten Jahr gerne wiederhaben möchten . Sie hat sich als guter Meetingpoint herausgestellt, um mal kurz etwas frische Luft zu geniessen und unverhofft auf Freunde, (alte) Bekannte und Kollegen zu stossen. Vielleicht ist da ja auch der bessere Platz, um Nachwuchsbands, die in den bezahlten Räumlichkeiten etwas gelangweilt haben, die richtige Plattform zu bieten.
Bildmaterial: Offizielle Pressebilder
Videomaterial: Beat Hochheuser