27. September 2015, 14:48
Movie
Zurich Film Festival
Nahid @ Zurich Film Festival
Claudia Maag - Wählt man die Liebe oder den Sohn? Das Unglück scheint vorprogrammiert, wenn die Gesellschaftsnorm verlangt, sich dem Willen des (Ex-)Mannes zu beugen. Doch Nahid kämpft für ein selbstbestimmtes Leben.
Es ist selten, dass bei einem Heiratsantrag die Angebetete tieftraurig wird. Als ihr Geliebter Masoud (Pejman Bazeghi, Anar haye naras) Nahid einen Verlobungsring hinstreckt, füllen sich ihre Augen mit Tränen. Sie möchte ihn heiraten. Doch würde sie dadurch ihren Sohn verlieren. Nach geltendem Recht hat ihr aufbrausender Exmann Ahmad (Navid Mohammad Zadeh, Asabani nistam!) das Sorgerecht. Doch da er gegen seine Heroinsucht kämpft, überliess er Nahid das Sorgerecht unter der Bedingung, dass sie unverheiratet bleibt. Nach iranischer Gesetzgebung ist ihr die Ehe auf Zeit erlaubt. Ob das die Lösung ist?
Nahid (Sareh Bayat, A Separation) versucht verzweifelt, ihre Freiheit zu erlangen, ihr Glück zu finden, dabei aber ihren Sohn nicht zu verlieren. Die Zwänge der Gesellschaftsnorm sind erdrückend, schnüren einem die Luft ab. Obwohl sie verzweifelt kämpft, fällt sie tiefer und tiefer. Diese Aussage trifft ihr Grundgefühl: «Auch Gefangene erhalten einmal Freigang.» Trotz allem macht sie sich auf, um ein selbstbestimmtes Leben zu führen.
Mohammad Zadeh spielt eindrücklich und rastlos. Kurz: Man kann Ahmad nicht ausstehen. Als Süchtiger ist er ein schlechter Vater. Doch auch als er von den Drogen loskommt, wird er nicht zu einem besseren Menschen. Zwar liebt er Nahid – auf fast schon unheimliche Weise –, doch um sie gegen ihren Willen zurückzubekommen ist ihm jedes Mittel recht.
Nahid läuft als Neue Welt Sicht: Iran (ausser Konkurrenz).
Nahid (Sareh Bayat, A Separation) versucht verzweifelt, ihre Freiheit zu erlangen, ihr Glück zu finden, dabei aber ihren Sohn nicht zu verlieren. Die Zwänge der Gesellschaftsnorm sind erdrückend, schnüren einem die Luft ab. Obwohl sie verzweifelt kämpft, fällt sie tiefer und tiefer. Diese Aussage trifft ihr Grundgefühl: «Auch Gefangene erhalten einmal Freigang.» Trotz allem macht sie sich auf, um ein selbstbestimmtes Leben zu führen.
Mohammad Zadeh spielt eindrücklich und rastlos. Kurz: Man kann Ahmad nicht ausstehen. Als Süchtiger ist er ein schlechter Vater. Doch auch als er von den Drogen loskommt, wird er nicht zu einem besseren Menschen. Zwar liebt er Nahid – auf fast schon unheimliche Weise –, doch um sie gegen ihren Willen zurückzubekommen ist ihm jedes Mittel recht.
Fantastisch spielt Sareh Bayat die Rolle Nahids. Deren Unglück schmerzt einen beinahe körperlich. Die oft gemächlichen, fast tristen, Szenen sind manchmal kaum auszuhalten.
Das kürzlich in Cannes ausgezeichnete Erstlingswerk von Ida Panahandeh ist eine scharfe Gesellschaftsanalyse, die die wichtigsten Probleme im heutigen Iran auf den Punkt bringt.
Weitere Spielzeiten:
- Freitag, 2.10.15, 16.45, Filmpodium
Nahid läuft als Neue Welt Sicht: Iran (ausser Konkurrenz).
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