19. Dezember 2015, 17:56
Kultur
Schneesterne – Sonderausstellung in Olten
Christina Uebelhart - Weit und breit kein Schnee. Students.ch hat sich auf Spurensuche gemacht und ist ihm im Naturmuseum Olten fündig geworden. gefunden, wenn auch nur einzelne Flocken. Wenn hoch oben in der Erdatmosphäre Eiskristalle gebildet werden, entstehen winzige Kunstwerke – Schneesterne.
In der Sonderausstellung im Naturmuseum Olten sind 90 Schneesterne Beispiele in ihrer endlosen Formenvielfalt zu bewundern. Dort ist auch etwas zu entdecken, das es in der Natur wohl nie gibt – zwei identische Schneesterne!
Schneesterne – grosse Vielfalt kleinster Kunstwerke
Schneeflöckchen, Weissröckchen, wann kommt der langersehnte Schnee? Kurz vor Weihnachten ist das die Frage die sich in den Köpfen von Jung und Alt herumschwirrt. Doch bei diesen zurzeit milden Temperaturen ist der Schnee in weiter Ferne. Schnee entsteht erst, wenn sich in den Wolken feinste Tröpfchen unterkühlten Wassers an Kristallisationskeimen anlagern und dort gefrieren. Schneekristalle bilden sich in höheren, kalten Luftschichten, wenn kleine Wassertröpfchen in den Wolken gefrieren oder sich Wasserdampf an einem Gefrierkern anlagert. Damit Schneekristalle entstehen können, müssen die Temperaturen in den Wolken zwischen minus vier und minus 20 Grad Celsius liegen. Doch zu kalt darf es dann auch wieder nicht sein. Ist es in den hohen Luftschichten kälter als minus 30 Grad, schneit es in der Regel nicht mehr, weil dann die Luft zu trocken ist, um Schneesterne zu bilden. Liegen die Werte am Boden um den Gefrierpunkt, so ist die Wahrscheinlichkeit, dass es schneit am grössten.
Der lange Weg vom Himmel auf die ErdeSind die Temperaturvoraussetzungen erfüllt, beginnt der lange Weg des Schneekristalls nach unten. Den ersten Teil der Strecke legen die winzig kleinen Gebilde, die zunächst nicht grösser als gerade einmal 0,1 Millimeter sind, in den Wolken zurück, in denen sie entstanden sind. Weil sich dabei immer mehr Wasserdampf an den einzelnen Eiskristallen festsetzt, werden sie auf diese Weise grösser und vielfältiger. Das unterscheidet Schneekristalle auch von gefrorenen Regentropfen, die als Hagelkörner vom Himmel fallen. Bis das Schneekristall unten auf der Erde angekommen ist, passiert es verschiedene Luftschichten. Je nach Temperatur und Luftfeuchtigkeit bilden sich dabei zunächst die unterschiedlichen Grundformen aus. Das können bei tieferen Temperaturen Plättchen und hohle Prismen sein. Sind die Temperaturen höher, formen sich unter anderem Eisnadeln. Am häufigsten sind Kristalle mit vielen Verästelungen, die sogenannten Dendriten. Sie erinnern an Sterne und gelten für viele als das typische Schneekristall und werden auch Schneesterne genannt.
Einzigartig doch immer mit 6 Ecken
Die weissen Flöckchen sind sehr beliebte Forschungsobjekte. Besonders faszinierend ist für die Menschheit die unglaubliche Vielfalt der Schneekristalle, denn keine Flocke gleicht der anderen. In der Sonderausstellung sind 89 verschiedene und einen Doppelten Schneestern in Form von Fotografien von Eric Albisser ausgestellt. Zwar sehen einzelne Schneesterne auf den ersten Blick oftmals ähnlich aus, doch ist jeder ein Individuum. Der Doppelte Schneestern, der nur in der Fotoauswahl von Eric Albisser vorkommt, ist gar nicht so einfach zu finden. Nur mit sehr genauem Hinschauen schafft man es den Doppelten Kristall zu finden, der es in der Natur nicht geben wird.
Eric Albisser auf der Jagd nach Sterne
Eric Albisser arbeitet als Techniker im Gletschergarten Luzern. Schon seit Jahren fasziniert ihn die Makrofotografie. Für die Ausstellung „Eisblumen“ im Gletschergarten Luzern (2010/11) begann er damit, Schneesterne zu fotografieren. Eine eigens entwickelte Konstruktion für Kamera und Motiv machte es möglich, die winzigen und vom Schmelzen bedrohten Schneekristalle im Bild einzufangen. Albisser wird auch diesen Winter wieder auf dem Balkon stehen, um Jagd auf die Sterne zu machen.
Homepage Naturmuseum Olten
Text: Christina Uebelhart
Fotos: Matthias UebelhartTitelfoto: zvg
Recherche: Planetwissen.de
Schneesterne – grosse Vielfalt kleinster Kunstwerke
Schneeflöckchen, Weissröckchen, wann kommt der langersehnte Schnee? Kurz vor Weihnachten ist das die Frage die sich in den Köpfen von Jung und Alt herumschwirrt. Doch bei diesen zurzeit milden Temperaturen ist der Schnee in weiter Ferne. Schnee entsteht erst, wenn sich in den Wolken feinste Tröpfchen unterkühlten Wassers an Kristallisationskeimen anlagern und dort gefrieren. Schneekristalle bilden sich in höheren, kalten Luftschichten, wenn kleine Wassertröpfchen in den Wolken gefrieren oder sich Wasserdampf an einem Gefrierkern anlagert. Damit Schneekristalle entstehen können, müssen die Temperaturen in den Wolken zwischen minus vier und minus 20 Grad Celsius liegen. Doch zu kalt darf es dann auch wieder nicht sein. Ist es in den hohen Luftschichten kälter als minus 30 Grad, schneit es in der Regel nicht mehr, weil dann die Luft zu trocken ist, um Schneesterne zu bilden. Liegen die Werte am Boden um den Gefrierpunkt, so ist die Wahrscheinlichkeit, dass es schneit am grössten.
Der lange Weg vom Himmel auf die ErdeSind die Temperaturvoraussetzungen erfüllt, beginnt der lange Weg des Schneekristalls nach unten. Den ersten Teil der Strecke legen die winzig kleinen Gebilde, die zunächst nicht grösser als gerade einmal 0,1 Millimeter sind, in den Wolken zurück, in denen sie entstanden sind. Weil sich dabei immer mehr Wasserdampf an den einzelnen Eiskristallen festsetzt, werden sie auf diese Weise grösser und vielfältiger. Das unterscheidet Schneekristalle auch von gefrorenen Regentropfen, die als Hagelkörner vom Himmel fallen. Bis das Schneekristall unten auf der Erde angekommen ist, passiert es verschiedene Luftschichten. Je nach Temperatur und Luftfeuchtigkeit bilden sich dabei zunächst die unterschiedlichen Grundformen aus. Das können bei tieferen Temperaturen Plättchen und hohle Prismen sein. Sind die Temperaturen höher, formen sich unter anderem Eisnadeln. Am häufigsten sind Kristalle mit vielen Verästelungen, die sogenannten Dendriten. Sie erinnern an Sterne und gelten für viele als das typische Schneekristall und werden auch Schneesterne genannt.
Einzigartig doch immer mit 6 Ecken
Die weissen Flöckchen sind sehr beliebte Forschungsobjekte. Besonders faszinierend ist für die Menschheit die unglaubliche Vielfalt der Schneekristalle, denn keine Flocke gleicht der anderen. In der Sonderausstellung sind 89 verschiedene und einen Doppelten Schneestern in Form von Fotografien von Eric Albisser ausgestellt. Zwar sehen einzelne Schneesterne auf den ersten Blick oftmals ähnlich aus, doch ist jeder ein Individuum. Der Doppelte Schneestern, der nur in der Fotoauswahl von Eric Albisser vorkommt, ist gar nicht so einfach zu finden. Nur mit sehr genauem Hinschauen schafft man es den Doppelten Kristall zu finden, der es in der Natur nicht geben wird.
Eric Albisser auf der Jagd nach Sterne
Eric Albisser arbeitet als Techniker im Gletschergarten Luzern. Schon seit Jahren fasziniert ihn die Makrofotografie. Für die Ausstellung „Eisblumen“ im Gletschergarten Luzern (2010/11) begann er damit, Schneesterne zu fotografieren. Eine eigens entwickelte Konstruktion für Kamera und Motiv machte es möglich, die winzigen und vom Schmelzen bedrohten Schneekristalle im Bild einzufangen. Albisser wird auch diesen Winter wieder auf dem Balkon stehen, um Jagd auf die Sterne zu machen.
Homepage Naturmuseum Olten
Text: Christina Uebelhart
Fotos: Matthias UebelhartTitelfoto: zvg
Recherche: Planetwissen.de
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