Pirates Of The Caribbean: At World's End
Mathias Vettiger - Teil 3 des Piratenspektakels führt ans Ende der Welt und wieder zurück. Und erleidet Schiffbruch wegen Überladung. Die Schöne und der Suffkopp: Keira Knightley und Johnny DeppDie Handlung eines guten Blockbusters - so sagt man - lasse sich in drei Sätzen erklären. Bei Pirat...
Die Schöne und der Suffkopp: Keira Knightley und Johnny Depp
Die Handlung eines guten Blockbusters - so sagt man - lasse sich in drei Sätzen erklären. Bei Pirates Of The Caribbean: At World's End müssten das schon drei sehr lange Sätze sein. Versuchen wir es trotzdem:
Will Turner (Orlando Bloom) und Elizabeth Swann(Keira Knightley) - verbündet mit dem totgeglaubten Captain Barbossa (Geoffrey Rush) - wollen Captain Jack Sparrow (Johnny Depp) aus den Tentakeln des bösartigen Davy Jones (Bill Nighy) befreien, dem Sparrow in Teil zwei in die Fänge geraten ist. Letzterer befindet sich jetzt eben am Ende der Welt, auf einer Insel, langweilt sich auf einem Schiff in der Wüste und spricht mit imaginären Kopien seiner selbst.
Ach, lassen wir das mit den drei Sätzen. Weiter im Plot: Es gelingt den drei eingangs erwähnten Herrschaften, den wie immer schwankenden und nuschelnden Jack Sparrow von der Insel zu retten.
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Die Rettungsaktion hatte natürlich auch einen Zweck: Eine Versammlung aller Nine Lords Of The Brethren Court, zu denen auch Sparrow und Barbossa gehören, soll einberufen werden. Mit der Absicht, einen gemeinsamen Plan zu schmieden zur Bekämpfung des Erzfeindes, Lord Cutler Beckett (Tom Hollander) von der East India Trade Company, der sich das Geisterschiff Flying Dutchman mit der Hilfe des krakigen Davy Jones unter den Nagel gerissen hat und damit eine Gefahr für den Piratenstand darstellt.
Dabei stellt sich die Frage, ob man die im Menschenkörper gefangene Meeresgöttin Calypso (eine nervende Naomie Harris) freisetzen soll.
So weit, so einfach. Jeder der Piraten verfolgt jedoch auch ein eigenes, persönliches Ziel. Und so werden munter Allianzen geschmiedet, Verbündete verraten und Schiffe getauscht. Will Turner will seinen Vater retten, aber auch mit Elizabeth zusammen sein, Captain Jack Sparrow wäre mit der Unsterblichkeit ziemlich zufrieden. Captain Barbossa - hm, ja, worum gehts dem eigentlich? Um den Erhalt des Piratentums wohl. Lord Beckett geht es ums 'good business', Elizabeth Swann geht es um die Rache für den Tod ihres Vaters, so nimmt man an.
Wie auch immer, schliesslich läuft alles auf den grossen Showdown in Singapur hinaus, wo sich die Zukunft der Piraten entscheidet.
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Wer jetzt denkt, das klinge alles ziemlich verworren - der hat recht. Nicht ein, nicht zwei, nicht drei Helden hat dieser Film, nein, er hat so viele, dass eine emotionale Auseinandersetzung mit jedem einzelnen, mit seiner Motivation und seinen Plänen verunmöglicht wird.
Natürlich, die Special Effects sind atemberaubend, die Kamera und der Schnitt auf höchstem Niveau, das Produktionsdesign ist opulent, die Musik von Hans Zimmer solide und präzise (inklusive musikalischer Reverenz an Ennio Morricone), die Schauspieler agieren überzeugend (einmal mehr fantastisch: Johnny Depp).
Trotzdem springt kein Funke über von der Leinwand auf den Zuschauer.
Und was bleibt? Ein leider überladener Film, der durchaus zu unterhalten aber nicht mitzureissen vermag.
Produzent Jerry Bruckheimer nannte die ersten beiden Pirates-Teile das 'Hors d'oeuvre für das Finale'. Leider ist die Hauptmahlzeit zu üppig geraten.
Bewertung: 3 von 5
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Originaltitel: Pirates Of The Caribbean: At World's End
Land: USA
Genre: Action-Adventure-Komödie
Dauer: 172 Minuten
Regie: Gore Verbinski
Darsteller: Johnny Depp, Geoffrey Rush, Orlando Bloom, Keira Knightley
Verleih: Buena Vista
Kinostart: 24. Mai 2007