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21. Juli 2008, 20:36 Music Konzert

Xavier Rudd @ Abart, 18. Juli 08

Patrick Holenstein - Kurz vor halb elf steigt der Australier hinter seine Batterie aus Instrumenten. Didgeridoos, Gitarren, ein Glockenspiel und diverse andere Instrumente sind um ihn herum aufgebaut. Zwanzig an der Zahl, wie Xavier Rudd Students im Interview am Nachmittag verraten hat (Siehe Rubrik ...

Kurz vor halb elf steigt der Australier hinter seine Batterie aus Instrumenten. Didgeridoos, Gitarren, ein Glockenspiel und diverse andere Instrumente sind um ihn herum aufgebaut. Zwanzig an der Zahl, wie Xavier Rudd Students im Interview am Nachmittag verraten hat (Siehe Rubrik Interview). Zur Unterstützung sitzt gleich neben ihm ein Schlagzeuger. Die Leute im Abart jubeln, freuen sich auf das Konzert.

Rockig legen die beiden auf der Bühne los. Schnell ist klar, dass das Publikum genau weiss, wenn es da vor sich hat. Es wird geklatscht, gewippt, immer mal wieder gepiffen und gejohlt. Xavier Rudd hat seine Anhänger sichtlich im Griff. Zum Teil liegt das sicher an seinem Charisma, aber auch der Soundmix trägt seinen Teil dazu bei. Angenehm laut und ziemlich klar tönt es. Bei Xavier, der für ein Konzert nicht selten zwei Dutzend Kanäle zum Mischpult benötigt, ist das schon ein kleines Kränzchen wert. Schon beim dritten Song kocht der Club. Erstmals dröhnen die Didgeridoos, unterlegen den kompletten Songaufbau mit ihrem dunklen, hypnotischen Klang. Das Stück baut sich immer mehr auf, entwickelt eine faszinierende Dynamik und klingt dann sanft aus. Begeisterungsstürme brechen aus. „Thanks for being here, i really appreciate it“, verkündet der Mann hinter den Instrumenten. Dann wird es ruhig. Eine langsame, akustische Gitarre streckt ihre Fühler aus, erfüllt die Luft. Nicht lange und es scheint, als hätte sie alle Anwesenden in ihren Bann gezogen. Nach der ersten Strophe wechselt die Gitarre die Melodie, wird schneller, poppiger, bekannt! „You know some people they just won’t understand...“, steigt Xavier Rudd in den Refrain ein. Jubel, sofort wird mitgesungen. Messages kennen die meisten, ist der Track doch einer der bekanntesten Songs des Australiers.

Überhaupt ist das Publikum in angenehmer Partylaune, aber Ausnahmen gibt’s leider immer. Wieso sich der zwei Meter grosse Typ mit Wollmütze, Jesuslatschen, dazu passenden langen Haaren und dem penetranten Schweissgeruch direkt vor mich stellen muss, wissen nur die Sterne über dem australischen Busch. Er steckt sich genüsslich einen Joint an. „Auf Wunsch der Band bitten wir sie, im Club nicht zu rauchen!“ steht überall an den Wänden. Gilt wohl nicht für ihn und wieso er seinen Rucksack am Rücken tragen muss, versteht eh kein rational denkender Mensch. Egal, der Klügere gibt ja bekanntlich nach. Platzwechsel. Inzwischen steht Xavier 90 Minuten auf der Bühne und ist gerade dabei, sich zu verabschieden. Fast fünf Minuten lässt er sich danach feiern, ehe er wieder auftaucht. Er nimmt Platz und verzaubert noch einmal eine Viertelstunde, dann ist endgültig Schluss, leider.

Xavier Rudd hat einen beeindruckenden Auftritt gezeigt. Mal klingt er psychedelisch, dann merkt man deutlich den Country-Einfluss, aber auch Reggae wird gestreift und immer wieder präsentiert das Duo lange, traumhaft schöne Instrumentalparts. Durch seine sympathische, leicht schelmische Art hat er die Menge sofort gefesselt und 1 ¾ Stunden lang eine fesselndes Juwel nach dem anderen aus dem Hut gezaubert. „Ich habe ihn in Kanada entdeckt und bin heute extra aus Basel angereist. Es hat sich gelohnt“, schwärmt ein begeisterter Konzertbesucher. Wie Recht er doch hat.

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