Mañana - Interruptions
Silvan Gertsch - Die Basler Band Mañana begibt sich auf ihrem Debutalbum „Interruptions“ in verträumte Sphären, die vor ihnen etwa Sigur Rós oder auch die dänischen Mew bereist haben, um mit einem Koffer voll bepackt mit musikalischen Eindrücken aus zauberhaften Welten zurückzukehren. ...
Das Resultat ist eine verträumte, eigene Klangwelt, die sich Mañana erschaffen. Aber, trotz hohem Niveau schaffen es die Basler nicht ganz, ihrer Musik einen eigenen Stempel aufzudrücken. Zu stark schimmern die Referenzen an besagte Künstler wie Mew oder Sigur Rós durch. Gewiss, Mañana sind kein billiger Abklatsch dieser Genre-Grössen – begibt man sich in der Schweiz auf die Suche nach Bands von ähnlichem melancholischem Kaliber, die in der Lage sind, vergleichbare Stimmungsbilder mit ihrer Musik zu zaubern, dann muss man lange suchen. Und vor allem die Songs „Make A Tiger“ und „Berliner Blau“ sind wahre Glücksgriffe, die das Publikum an Livekonzerten in ein wahres Bad der Gefühle eintauchen lassen dürften.
Ich denke nicht, dass eine Band wie Mañana auf die Kritik eines Journalisten zu den einzelnen Songs angewiesen ist. Bei "Interruptions" macht dies insofern nicht allzu viel Sinn, weil die Grundstimmung vom ersten bis zum letzten Song ähnlich ist, die einzelnen Stücke beinahe nahtlos in einander über gehen. Die schustern nicht einfach ein paar Stile zusammen, um ein möglichst breites Spektrum abzudecken. Und sie haben darauf verzichtet, nur zwei, drei gute Songs aufzunehmen und ein paar Füller dazu zu packen - "Interruptions" ist ein ALBUM.
Eine CD-Kritik richtet sich zudem in erster Linie an Musikinteressierte und nicht an die Band, deren CD besprochen wird. Ausserdem kenne ich niemanden von Mañana oder ihrem Umfeld persönlich, von "netten Gesten" gegenüber "befreundeten Bands" kann hier also keine Rede sein.
Trotzdem schön zu wissen, dass du deine Band über Äusserlichkeiten definierst...