Review: Openair Zürich
Christina Ruloff - Trotz Kinderkrankheiten und kurzem Sonntag... wir freuen uns aufs nächste Jahr: Es ist nämlich gut, dass Zürich endlich auch ein Openair hat! Muff Potter, ein Höhepunkt am Openair Zürich.Das Openair Zürich liegt jetzt gut eine Woche zurück, die Aufregung hat sich etwas gel...
Muff Potter, ein Höhepunkt am Openair Zürich.
Das Openair Zürich liegt jetzt gut eine Woche zurück, die Aufregung hat sich etwas gelegt und zurück bleibt das starke Gefühl, dass es gut ist, dass Zürich endlich auch ein Openair hat!
Natürlich gab es die eine oder andere Kinderkrankheit, mit der jedes Openair zu Beginn zu ringen hat. Es bleibt zu fragen, ob der Standort an der ETH Hönggerberg ideal ist, insbesondere weil der Sonntag wegen den Lärmschutzbestimmungen relativ kurz ausgefallen ist. Aber ein Openair, das wirklich in der Stadt und nicht irgendwo in der Pampa stattfindet, darf eben nicht all zuviel Lärm machen.
Und die Ansprüche der Macher an sich und ihr Openair waren ja auch sehr hoch: Man wollte sich bewusst von den anderen Veranstaltungen abheben und „nicht typische Openair-Bands wie Patent Ochsner“ engagieren. Ebenfalls wollte man die einzelnen Tage nicht auf bestimmte Stilrichtungen (HipHop, Rock, Punk...) ausrichten, sondern an allen drei Tagen alle Arten von Musik spielen.
Das macht für das grosse Zielpublikum, die Besucher, die das ganze Wochenende vor Ort sind, natürlich Sinn; wer jedoch nur einen Tag kommen wollte, ärgerte sich über die Diversität und kam dann meist auch erst Abends zu den grossen und grossartigen Hauptacts: Tocotronic, Deichkind, Dirty Pretty Things, Orishas und natürlich Editors boten eine einmalige Show, die den Besuch mehr als nur lohnten und für den guten Geschmack der Veranstalter sprechen. An den Nachmittagen herrschte dafür leider oftmals Leere und entsprechende Frustration bei den Bands.
Zürcher und vor allem Studierende sind, was Musik, Partys und Openairs betrifft, anerkanntermassen anspruchsvoll. Mit etwa 12`500 Personen hat das Openair Zürich seine Zielsetzung aber fast ganz erreicht und wird uns im nächsten Jahr hoffentlich wieder mit einem einfallsreichen und spannenden Lineup erfreuen. Denn wie heisst es so schön: Eine Stadt, ein Verein, ein Openair.