Students.ch im Gespräch mit Maximo Park

Die britische Indie- Band Maximo Park traten vergangenes Wochenende im Rahmen der MTV Campus Invasion in Marburg auf. Top Show, top Lieder- vor allem ihr neuer Song „Books from Boxes – und im Vorfeld ein top Interview mit Students.ch.

Wir sprachen mit Gitarrist Duncan Lloyd und Bassist Archis Tiku und man muss sagen, dass die Jungs nicht nur richtig gute Musik machen, sondern auch noch richtig nett sind. Danke für das Interview und die Antworten auf Fragen zu Kunst, Politik und den lebenswichtigen Dingen wie der Entscheidung zwischen Fleisch oder Gemüse!

Students.ch: Auf eurem neuen Album gibt es Songs, die von Problemen Jugendlicher handeln, wie Arbeitslosigkeit. Seid ihr sehr politisch?

Duncan: Nein, politische Themen finden manchmal Eingang in das, was wir schreiben, aber es ist nicht eines de Hauptthemen. Es gibt ein Lied, das das Thema behandelt: „Our Velocity“.

Aber wie gesagt sind wir nicht total politisch. Wir machen das nicht zu unserem Hauptthema, Natürlich sind wir auch manchmal nicht einverstanden mit dem, was politisch in Großbritannien so läuft.

Wenn ihr einen Tag Politiker sein könntet. Was würdet ihr ändern?

Archis: Ich glaube nicht, dass ich mal Politiker sein werde, aber wenn ich einer würde, dann würde ich die Leute dazu bringen umweltfreundliche Autos zu fahren und dafür sorgen, dass aufgehört wird zu kämpfen.

Duncan: Ja, Kriege beenden, vielleicht versuchen, die Verständigung zwischen verschiedenen Religionen zu fördern. Die Kommunikation zwischen unterschiedlichen Gruppen fördern.

Manchmal liegen Probleme vielleicht gar nicht an unterschiedlichen religiösen Einstellungen, sondern an der mangelnden Kommunikation. Es ist wichtig mehr miteinander zu reden. Das man dann merkt, dass im Grunde doch alle gleich sind, die gleichen Bedürfnisse haben, menschliche Bedürfnisse. Jemand von einer Insel hat wahrscheinlich dieselben Bedürfnisse, wie eine Person, die in Afrika lebt.

Also würde ich versuchen das Verständnis zu verbessern.

Wenn man Maximo Park mit anderen Bands vergleicht, liest man nicht so viel über euch in der Presse. Woran liegt das? Denkt ihr, dass die anderen Band vielleicht lieber als ihr in den Medien sind? Skandale eventuell sogar aus diesem Grund provozieren, um mehr CDs zu verkaufen?

Duncan: Ich glaube in Großbritannien herrscht ein Kultur des Hype, besonders um die „The“ Bands.Einige Bands werden extrem gehypt, und als wir bekannter wurden, gab es sehr viele dieser Bands, wie Franz Ferdinand, oder die Kaiser Chiefs. Wir haben versucht, dass bestmöglich zu umgehen.

Die Sache ist, dass wir bei einem unabhängigen Label unter Vertrag sind, bei Warprecords, das nicht allzu viel Geld in die Werbung steckt.

Bei anderen Bands ist das anders. Wenn man zum Beispiel nach London fuhr, hingen überall Kaiser Chiefs Poster und jetzt hängen dort überall Arctic Monkeys Poster.

Natürlich sieht man auch ab und zu Sachen von uns, aber wir versuchen unabhängig zu bleiben, wir versuchen unser eigenes Ding zu machen.

Archis: Ich denke, wichtig ist die Mund zu Mund- Propaganda, manchmal hängt es nur mit bestimmten Umständen zusammen, dass die Bands in die Schlagzeilen kommen. Die Zeitungen wollen hören, was diese Bands zu sagen haben, sie sind an ihnen interessiert.

Wir machen das anders. Eher durch, wie eben gesagt, Mund zu Mund Propaganda, durch Live- Konzerte, durch den Verkauf unserer CDs- so wurden wir bekannt.

Vielleicht bekommen die anderen Bands mehr Presse, aber – ich weiß nicht, ob ich da richtig liege- ich denke, unsere Fans hängen mehr an uns.

Wenn heute der letzte Tag wäre, an dem ihr Musik machen dürftet- was wäre eure Lebensalternative?

Archis: habe einige Ideen: entweder würde ich in der Gesundheitsfürsorge oder bei einem unabhängigen Label im Büro arbeiten, um so auch die Möglichkeit zu haben zu Konzerten zu gehen. Ich würde also in Berührung mit Musik bleiben.

Duncan: Ich habe ja Malerei studiert, also würde ich wohl zur Malerei zurückkehren. Das will ich sowieso irgendwann machen, es kommt darauf an, wie es so weiter geht. Ich würde aber auch gerne wieder mit autistischen Menschen arbeiten- das habe ich schon mal gemacht. Vielleicht mache ich beides- teilweise malen und teilweise diese Arbeit:

Was ist denn dein Lieblingsmaler?

Duncan: Das ist schwierig, ich mag so viele Sachen, puh, ich muss überlegen.

Vielleicht ein klassischer, ein bekannter Künstler?

Duncan: Ja, jemand, den wohl jeder kennt, den ich sehr mag, ist Picasso- sagen wir also Picasso, weil damit auch sicher jeder etwas anfangen kann.

Ich hoffe, dass ihn jeder kennt. Wo wir gerade über Kunst reden- was war das letzte Buch, das ihr gelesen habt?

Duncan: Momentan lese ich mehrere Bücher gleichzeitig.

Zum Beispiel eine Biographie über Neil Young und ich lese ein Buch von John Updike- namens „Ass“, das hat mir unser Schlagzeuger Tom geliehen.

Archis: Ich lese gerade ein Buch von Haruki Murakami, es ist sehr seltsam. Aber es ist auch sehr lebensnah..

Habt ihr viel Zeit Bücher zu lesen, im Bus zum Beispiel?

Archis: Ja, auf jeden Fall und natürlich auch zu Hause..

Ganz schnell machen wir zum Schluss noch ein kleines Spiel. Ihr müsst immer ganz spontan und schnell antworten.

Kaffee oder Tee?

Archis: Kaffee.

Gemüse oder Fleisch?

Duncan: Das ist schwierig... mmh, Fleisch.

Monet oder Kandinsky?

Archis: Kandinsky

Pub oder Disko?

Duncan: Pub- wahrscheinlich- ich werde alt.. (muss lachen)

DVD oder Kino?

Archis: DVD

Cameron Diaz oder Angelina Jolie?

Duncan: Angelina Jolie.

Sport oder Couch?

Beide: Wenn es um Basketball geht, dann Sport- sonst Couch (lachen)

Bier oder Wein?

Duncan: Ich mag momentan gerne Wein, aber das wechselt.

Rock oder Hose?

Beide: Rock (sehr eindeutig)

TV oder Buch?

Beide: Fernsehen... (müssen lachen)

Klassik oder Jazz?

Beide: Jazz

Vielen Dank für das schöne Interview...

Links

• www.maximopark.com