Review: Mute Math im Abart
Simon Knopf - Am Donnerstag, 28.6. spielten Mute Math zum ersten Mal in der Schweiz. Ein Konzert wie ein Gewitter Viel Röhrchenjeans-Volk und Träger von hochgekrempelten Jacketärmeln hatten sich im Abart eingefunden, um das energiegeladenen Quartett aus New Orleans bei ihrem ersten Gig in d...
Viel Röhrchenjeans-Volk und Träger von hochgekrempelten Jacketärmeln hatten sich im Abart eingefunden, um das energiegeladenen Quartett aus New Orleans bei ihrem ersten Gig in der Schweiz sehen.
„Can I break the spell of the typicall?“. Die Zeile aus dem Song Typicall stand am Anfang eines kurzen, aber erfrischenden Konzertes, während dem Mute Math diese Frage gleich selber mit mehreren, deutlichen Jas beantworten sollten. Den Gig mit diesem Lied zu beginnen, war vermutlich weniger Kalkül, als viel mehr ein Diktum, denn selten hatte eine Band das Publikum so schnell auf ihrer Seite, wie Mute Math, als sie das Intro zu ihrer ersten Single wie ein Gewitter über die Köpfe der Zuschauer schickten. Ein ihnen vorauseilender Ruf als wahnsinns Live-Band, sowie der souverän aufheizende Suport-Act Monorev hatten das ihrige zu einer guten Stimmung beigetragen, so dass Mute Math den Club wie ein Backdraught wieder entfachen konnten.
Mal sphärisch, mal aufputschend... (bild: sk)
Was folgte, war etwas mehr als eine Stunde, in der die vier Musiker beim Einen oder Anderen die Vorstellungen von einem Rockkonzert mehr als nur über den Haufen warfen. Zwar etwas distanziert, aber mit einer unglaublichen Hingabe webten Mute Math einen Soundteppich aus Gassenhauern wie Chaos und Instrumentals, dessen Energie zu keinem Zeitpunkt des Konzertes abriss. Viel mehr als auf dem Album kamen dabei die treibenden Bassläufe zur Geltung. Zusammen mit dem Schlagzeug sorgten sie für eine Dynamik, welche die vier Musiker immer wieder aufs Neue anzustacheln schien, bis das Konzert schliesslich sein Ende in einer berserkerhaften Klimax aus Drum-Solos und Piano Akrobatik fand.
Mute Math überzeugten. Nicht nur durch Perfektion, sondern - und vor Allem - durch ihr Herzblut, mit welchem die Vier ihre Lieder spielten. Die Kunde von Mute Math, der unglaublichen Live-Band ist wahr. Sie darf weiter verbreitet werden!