Negative - Karma Killer
Silvan Gertsch - Wenn der Bandname Programm wird, muss das nicht immer positive Auswirkungen haben. Zumindest dann nicht, wenn es sich bei der Band um Negative handelt. Die finnischen Glam-Rock’n’Roller mussten sich jüngst ein neues Label suchen. Und von Sir Christus trennten sie sich, da s...
Sie machen den Grossteil des Albums aus. „Giving Up!“ oder „An Ornament“ sind emotionale Midtempo-Rocknummern, wie sie längst zum Markenzeichen der Band geworden sind. Sie rütteln stets an der Schwelle zum Kitsch. Daneben schleichen sich aber auch Ecken und Kanten ein. „A Devil On My Shoulder“ und „Motherfucker (Just Like You)“ sind Rocksongs, wie sie auf den letzten beiden Alben weitgehend gefehlt haben, und die mit Dreck und Härte nur so um sich werfen. Auf dem abschliessenden neunminütigen „Gravity of Love“ nehmen Negative schliesslich ein Wechselbad in den Gefühlen. Auf den gemächlichen Einstieg folgt ein rockiger Seitenhieb, der in einen balladesken Zwischenteil übergeht, erneut rockig wird und zum Ende hin noch einer mystischen Frauenstimme Platz gewährt. Überladen wirkt das deswegen noch lange nicht. Negative sind gewachsen – gewachsen an den Turbulenzen!