Death At A Funeral
Joel Bedetti - In Regisseur Frank Oz neuem Streifen wird eine Beerdigung zum skurrilen Schauplatz eines makabren Tumultes. Hut ab! Die Trauerfamilie: Gleich geht der Spass losBritischer Humor ist schwarzer Humor. Schwarzer Humor ist makabrer Humor. Entsprechend geht es in britischen Komödien n...
Die Trauerfamilie: Gleich geht der Spass los
Britischer Humor ist schwarzer Humor. Schwarzer Humor ist makabrer Humor. Entsprechend geht es in britischen Komödien nicht selten um den Tod. Vier Hochzeiten und ein Todesfall und Mord im Pfarrhaus mit Rowan „Mr. Bean“ Atkinson sind nur zwei, grandiose, Beispiele für Filme, welche dieses Genre auszeichnen. Regisseur Frank Oz setzt jetzt mit Death at a funeral noch einen drauf. Gestorben wird nicht an einer Hochzeit, sondern an einer Beerdigung. Eine englische Middle-Class-Familie trauert um ihren verstorbenen Vater. Sohn Daniel, der noch im Hause der Eltern wohnt, organisiert das Begräbnis – und zeigt sich angesichts der überstürzenden Ereignisse auf der Trauerzeremonie bald mal überfordert.
Schon am Anfang läuft es schief: die professionellen Bestatter liefern den falschen Mann im Sarg – beim zweiten Versuch liegt der richtige Vater im Gehölz. Doch die Hauptschuld an der kommenden Misere tragen wieder mal die Drogen. Daniels Cousinde Martha und ihr Verlobter, der nervöse Anwalt Simon, holen auf dem Weg zur Beerdigung noch Marthas Bruder Troy ab. Um ihren Verlobten etwas zu beruhigen, verabreicht Martha ihrem Liebsten eine Pille aus einer Valiumschachtel – die sich aber später als Hallizunogen des dealenden Bruders entpuppt. Damit nimmt das köstliche Drama seinen Lauf. Nicht nur die bewusstseinserweiternden Eskapaden des halluzinierenden Simon bringen die Trauergesellschaft durcheinander und das Kinopublikum zum Lachen, auch ein kleinwüchsiger Störefried und ein seniler Rambo-Grossvater im Rollstuhl sorgen dafür, dass das Begräbnis im Tumult versinkt.
Simon auf Halluzinogen - diese Lacher sind geschenkt
Im Gegensatz zu vielen amerikanischen Streifen – um auch dieses Klischee wieder mal zu bemühen – schaffen es die meisten britischen Komödien, das Makabre nicht ins würdelose herabsinken zu lassen. Obwohl es am Begräbnis drunter und drüber geht – zum reinen Klamauk verkommt Death at a funeral nie. Die Handlungen und Dialoge der Trauergäste und der Familie blieben meist realistisch. Zahlreiche, belanglose und trotzdem witzige Handlungsnebenstränge verdichten die herrliche Komödie zu einer humorvollen Ethnografie eines chaotischen Begräbnisses und damit zu einem Meisterwerk des britischen Humors.
Bewertung: 4.5 von 5 Ein kleiner Störenfried droht die Zeremonie ganz ausser Kontrolle zu bringen
Titel: Death At A Funeral
Land: Grossbritannien
Genre: Komödie
Regie: Frank Oz
Darsteller: Matthew McFaiden, Andy Nyman u.a.
Dauer: ca 100 Minuten
Verleih: Ascot Elite
Kinostart: 30.August 2007