DVD der Woche: The Fountain
Christina Ruloff - Darren Aronofskys visionäres Lebenswerk: Hugh Jackman kämpft in drei Zeitebenen für seine grosse Liebe, gegen den Tod und die Sterblichkeit des Menschen. Der Film stellt die grossen Fragen des Lebens und ist von visuell berückender Schönheit. Der biblische Baum des Lebens: ...
Der biblische Baum des Lebens: Bringt er wirklich Glück und Unsterblichkeit?
Der Forscher Tommy Creo (Hugh Jackman in der Rolle seines Lebens) arbeitet wie ein Besessener an einem Heilmittel gegen Krebs. Die scheinbar unmögliche Aufgabe treibt ihn zur Verzweiflung, denn seine über alles geliebte Frau Izzy (Rachel Weisz), eine lebenslustige, herzliche Person, leidet an einem Hirntumor und wird in Kürze sterben. Und doch hat sie keine Angst, hat sich mit ihrem Schicksal abgefunden, ja angefreundet. Er hingegen klammert sich an sie und die Wissenschaft, ist der Tod für ihn doch eine Krankheit wie jede andere. Und gerade deshalb schreibt seine Frau für ihn ein Buch: Es handelt von dem Conquistador Tomas, der 1535 seine verehrte Königin in Spanien zurücklässt, um für sie den Baum des Lebens zu finden. Das letzte Kapitel ist noch unvollendet und es liegt an Tommy, das richtige Ende zu finden. Dieser braucht jedoch länger dafür, denn noch im Jahre 2500 sucht er nach Antworten auf seine Fragen nach der Unsterblichkeit, dem Tod und der ewigen Liebe.
zu retten.
The Fountain ist das neue, visionäre Werk von Regisseur Darren Aronofskys (Pi, Requiem For A Dream). Er fragt nach dem Tod, dem Sinn des Todes und dem möglichen Leben nach dem Tod. Diese grossen Fragen werden in einer gar nicht so komplexen Geschichte auf drei Zeitenebenen verwebt. Vordergründig geht es nämlich um die Liebe und den Verlust der geliebten Person. Für die amerikanische Kritik war das zu viel, zu anspruchsvoll und zu gewollt: Sie verschrie den Film als mystizistischen, unverständlichen und sinnlosen Humbug. Es ist auffällig, wie viel Aggressivität, Widerwillen und Häme ein Film provoziert, der mehr als nur kurzweilige Unterhaltung und Fäkalhumor bietet, sondern den Zuschauer tatsächlich mit dem Leben und seiner nicht zu fassenden Grösse konfrontiert und manchmal auch überfordert. Natürlich ist The Fountain vor allem für ein Publikum geschaffen, das esoterisch-alternative Affinitäten pflegt und offen für neues, anderes Sehen ist: Wer sich auf den Film einlässt, muss unweigerlich, auch nach Filmende, über Geschichte, Figuren und den eigenen Standpunkt zu Leben und Tod nachdenken. Aber ist nicht das eigentlich der Sinn eines Filmes?
Die DVD bietet reichlich Bonusmaterial: Interviews mit Jackman und Weisz, B-Roll-Ausschnitte, zwei Dokumentationen, die ausführlich berichten, wie lange Aronofsky für und um seine visiönäre Leidenschaft gekämpft hat; wie er mit seinem Kameramann Matthew Libatique ein beeindruckendes Lichtkonzept erarbeitet hat, wie er durch Mittelamerika auf Motivsuche gereist ist und dann ganze visuelle Welten erschaffen hat. Wahrscheinlich ist es eben diese starke Leidenschaft und nicht der pseudotiefsinnige Hokuspokus, den die amerikanische Kritikergilde irritiert hat.
Bewertung: 4 von 5
Und wenn das Ende gekommen ist, was dann?
Titel: The Fountain
Land: USA
Genre: Drama
Dauer: 93 Minuten
Regie: Darren Aranofsky
Darsteller: Hugh Jackman, Rachel Weizs