Wohnungsbau

09.10.2008 um 08:17

Wohnungsneubau - der schwierige InteressensausgleichDie Wohnhäuser sind alt, der Unterhalt teuer, die Ausstattung nicht mehr zeitgemäss. Also Mieter 'raus, abreissen, neu bauen, neue Mieter 'rein.

Nun, so weit so gut und an sich verständlich. Doch irgendwie sind diese Häuser, wo ich seit 8 Jahren drin wohne (wenn man 32 ist sind 8 Jahre gar nicht mal wenig!) ungewöhnlich, denn es gibt sicherlich nicht mehr viele Wohnblöcke in der Stadt, die ein Giebeldach haben und wo jeder Mieter (auch die aus den oberen Stockwerken) ein Gartenabteil hat. Das dann noch für einen Preis, zu dem man selbst auf dem Dorf draussen nicht mehr viel kriegt.

Der Neubauentwurf entspricht in jeder Hinsicht den neusten gesellschaftlichen Entwicklungen. Energieeffizienz, maximale Raumnutzung und, vor allem, Abschottung aller Mietparteien voreinander. Gewiss, es ist modern und von vielen gewünscht, in einer mit allen Schikanen ausgestatteten Einzelzelle zu wohnen. Ich selbst hatte mir ja auch schon gewünscht, einfach mein eigenes Leben ohne Abhängigkeiten zu irgend etwas führen zu können. Bloss weiss ich sehr genau, dass das für mich nicht gut ist. Und ich behaupte, es ist auch sonst für niemanden wirklich gut. Die Hauseigentümer machen sicherlich wirtschaftlich gesehen einen guten Tausch und Mieter, die sozial leben wollen, können das im Prinzip ja überall, aber die neuen Häuser werden nicht schöner, nicht besser sondern nur normaler. Nichts, wofür ich mich ernsthaft begeistern könnte.