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Glück und seine Undankbarkeit

Glück und seine Undankbarkeit

06.12.2010

Aus Wikipedia der freien Enzyklopädie: Das Wort „Glück“ kommt vom mittelniederdeutschen „gelucke“ (ab 12. Jahrhundert) bzw. dem mittelhochdeutschen „gelücke“. Es bedeutete „Art, wie etwas endet“, „Art, wie etwas gut ausgeht“. Glück war demnach de... [mehr]
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Liebesleben

Sag ich nicht

"Wir sind eine Demokratie ohne Demokraten mit dem Wunsch nach einem König, der dann allein die Demokratie machen soll."

wenn alles zusammenbricht...

08.11.2009 um 06:17

ich hab sie mir aufgebaut. meine kleine stadt aus spielkarten-häusern. sie sieht niedlich aus, friedlich, belebt, gemütlich. schön. die bewohner meiner kleinen karten-stadt sind glücklich. sie schlendern pfeifend durch die strassen, besuchen den markt, kaufen frisches gemüse, essen eis, pfeifen, tanzen, lieben.in meiner kleinen stadt dominieren rot, scharz und weiss. ich mag diese farben. ich mag meine kleine stadt. ich bewache sie. sie darf nicht kapputt gehen. ein windhauch würde genügen. ich bin eine aufmerksame aufpasserin. meiner stadt passiert nichts. ich passe auf sie auf.ich habe karte auf karte gestellt. es hat viel geduld gebraucht. doch jetzt steht sie. hier und da sind noch einige häuser in bearbeitung. es braucht viel zeit. aber ich nehm sie mir. will, dass meine stadt schön ist. will, dass sich die bewohner weiterhin wohl fühlen. meine kleine kartenhaus-stadt. bald soll sie fertig sein und in aller pracht stehen. in rot, schwarz und weiss.den wind kann ich abwehern. aber sie ist so schwach. steht auf unsicheren beinen. doch ich beschütze sie. beuge mich über sie, lege meine arme als schutzring um sie. sie gehört mir. sie darf nicht einstürzen.ich schaue sie an und bin glücklich. bin stolz auf mein werk. auf meine kleine kartenhausstadt.plötzlich fängt alles an zu beben. alle kartenhäuser meiner kleinen kartenhaus-stadt fangen an zu zittern. voller angst betrachte ich das schauspiel. wie in zeitlupe stürzt das erste kleine kartenhaus ein. und dann geht alles ganz schnell. am schluss steht nichts mehr da. sie liegen alle unordentlich aufeinenander, die karten. nichts mehr ist übrig von der einst so prachtvollen stadt in rot, schwarz und weiss.. nichts ist übrig von meiner arbeit. kein pfeifen ist mehr zu hören. kein tanzen mehr zu sehen. ich konnte sie nicht schützen..meine kleine kartenhausstadt ist eingestürzt.und ich fühle mich leer.

ein emotionaler erguss ohne viel hintergrund...

Kommentare
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MUChris 04.12.2009 um 20:24
Und man steht da und fragt sich, ob alles noch stehen würde, wenn man nicht versucht hätte, es zu beschützen? Oder war die Stadt von Anfang zum Einstürzen verdammt? Eine Frage ohne Antwort?

Ich mag Deine Texte. Prägnant und nachvollziehbar. Weiter so!
Janamaria 08.11.2009 um 15:27
mersi