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Eine Retropornospektive

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22.06.2009

Letztens war ich wiedermal mit einem Kollegen in einer Videothek. Ich konnte es mir nicht verkneifen auch in die speziell abgetrennte Erwachsenenunterhaltungsecke zu gehen. Denn ich liebe diese wunderbar elementaren Pornotitelwortspiele, wie in und ... [mehr]
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Weihnachtlichte Wärme

15.12.2008 um 16:59

Es war an einem Samstag Nachmittag. Es war einer dieser Weihnachtsmärkte, welche in der besinnlichsten Jahreszeit in der Nähe jedes Tannenbaumes zu finden sind. Sie bedienen die Verzweifelten, die unter dem Druck der Luststeigerung bei den geschenksüchtigen Nächsten, noch immer nicht das absolut perfekte Geschenk gefunden hatten. Das Wetter war mieser als die Laune der noch verzweifelt suchenden Schenker. Weihnachten, das Wort, das allen sozial bestens integrierten Menschen das Lächeln entzaubert. Ich war heute einem dieser Märkte als Verkäufer eingeteilt. Mein Stand, eine etwas grobe Holzkonstruktion, war bedeckt mit Mützen aller Art. Kleine eng anliegende Beanies, grosse schlappohrige Wollmützen, feine mit rosafaserplüsch überzogen Ohrwärmern. Alles was das frierende Ohr begehrt. Vor mir breitete sich ein leerer Platz aus, die Weihnachtsdekoration bestand aus dem Betongrau der Bodenplatte und ein paar verirrt wirkenden Tannenbäumen. Zu meiner Rechten waren ein Marronistand und ein Stand, der neben Kir Royal, selbstgebackene und schön arrangierte Guetslipackungen anbot. Die Verkäuferin, eine schon gealterte Polin, hatte sich ein Werber mittels Vorbau, anzüglichen Avancen und Alkohol als tatkräftige Unterstützung gesichert. Und er verstand sein Handwerk so gut, dass sie und ihre leicht konsternierte Mitstreiterin auch über die weise Wahrheit, dass es kein Dildo gäbe, der nicht weh täte, laut lächeln konnten. Zu meiner Linken war ein Stand mit dem Namen Casa Siciliana, der von einem italienischen Pärchen betreut wurde. Ab und zu raste wieder ein Passant vorbei, um dann vor dem Stand der Polin durch ihren äusserst geschickten Gesellen ausgebremst zu werden. Nicht einer dieser Schnelldurchläufern beachtete die fein arrangierten Auslagen der Casa. Einladende Köstlichkeiten mit Namen, die ich weder verstand noch aussprechen konnte. Als sie sprachen, verschwanden die Wörter und der Ton wurde zum Ausdruck. Das feine fast schon seidige Lachen von links drang an mein Ohr und wurde fast vom vollen Gelächter von rechts übertönt. Angestrengt versuchte ich diese Klangperle von ihrer trunkenen Schmutzschicht zu befreien. Die zarten neckischen Berührungen, welche das Pärchen austauschte, schienen dazu zu dienen, die von der langen Kälte fast schon taub gewordenen Fingerspitzen wieder mit Gefühl zu durchströmen. Die grölende Gesellschaft war um einen Gestrandeten grösser geworden. Das einzig steigende blieb der Promillespiegel. Meine Schicht ging langsam zu ende. Das Pärchen schien immer noch nicht an ihrem ungeheizten Stand zu frieren. Meine Heizung wärmte nur meine Hände. Alles andere sonnte sich in den Strahlen aus der Casa.

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