S’Ice-Tea-Pulver-Syndrom
21.11.2006 um 16:03
S’Ice-Tea-Pulver-Syndrom
Oder : The same Procedure as every Year (James)
Viellicht kännsch es du au. Nei, ich be sogar ziemli fescht devo überzügt, dass das praktisch überall setti bekannt sii: s’Ice-Tea-Pulver-Päckli för uf d’Schuelereis. Und wie unnötig das jedesmol gsi esch. Du weisch nonig, was i genau meine? Ich erklär’s der gern.
Bi euis diheime isch das jedes Johr gliich gsi. D’Schuelereis esch of em Programm gstande. Logisch, dass mer sich druf freut wie’nes chliises Chind – wo mer denn i Tat und Wahrheit effektiv au gsi esch. Aber es paar Sache hättid jetzt also wörkli ned müesse sii. Und ich säg’s ihre scho no, de Muetter. Eigentli hätti sie’s aber selle sälber merke. Ebe, das wäg em Ice-Tea-Päckli. Und wie unnötig das jedesmol gsi esch. Aber das han i glaub scho erwähnt.
D’Muetter hed euis amigs gholfe s’Rucksäckli packe. D’Betonig liiht uf em Wort Rucksäckli. Wil so wörkli viel Platz hed’s jo det inne ned. Guet, hützutags müessted’s jo grösser sii, denn iPods, Handys und Tamagotchis sind dazumol nonig so in Mode gsi. MER händ ebe amigs no Platz gha för die wörklich wichtige Sache. Was denn aber euisi Muetter ned so rechtig hed welle begriife. Sie hed euis nämli immer – näbe ere Fäldfläsche mit früschem Schuelereisetee (de heisst im Fall so) und viellicht eme Fanta (s’orangschige..de ganz ander Seich esch erscht spöter cho..) – no es Päckli Ice-Tea-Pulver obedruuf gleit. Zom Aamache. Wenn mer d’Fäldfläsche g’exet und s’Fanta grad hindenoh gschüttet hätted, fascht am verdoorschte wärid und gliich – zuefälligerwiis – amene Brunne mit früschem, klarem Bergwasser tätid verbiiwandere. Denn chönntid mer die leeri Fàldfläsche neh und ebe das unsägliche Pulver inebröösmele und s’mit dem Bergwasser aamache. Wil mer das Wasser jo ned cha pur trinke. Wil’s so früsch und klar esch. Vellecht.
Und denn hed sie’s ebe amigs no obedruuf gleid. Z’oberscht. (Wie wenn’s ihre erscht ganz am Schluss i Sinn cho wär – das glaub i aber ned, so jährlichi Aktione sind plaanet. Im stillen Kämmerlein, scho wiit im Voorus.) Debii brüüchti mer das jo ebe ganz z’letscht. Chorz vorem qualvolle Usdröchnigstod. Aber bevor de iitritt, wett mer jo meischtens no öppis ässe. För das hed mer jo s’Rucksäckli packt. Mit vielne feine Sache. Zom Bischpiel en Servila, e Mocke Brot, es MiniPic (also drüü, die chläbid jo anenand), e Farmer-Stängel und es OvoSport (die chläbid irgendwie amigs au…aber a de Zääh). Und wil’s der die ganz Schnörre wörd verchläbe, wenn s’Ice-Tea-Pulver au no tätisch ässe, rötscht halt das Büüteli immer tüüfer is Rucksäckli abe. Bis es denn z’underscht isch. Und i Vergässeheit grootet. Wil d’Muetter wiedermol z’viel Schuelereisetee gmacht hed – und mer sowieso lieber amene Kiosk no es Coci würd chaufe, sötti s’Fanta denn au no unvorbereitet früeh uusgoh.
Aber so Fanta-Fläschli langid jo lang. Wenn mer jung esch sowieso. Aber wenn mer jung esch, tued mer mängisch de Deckel ned rächt zueschruube. Und ebe genau wäge dem tropfet’s mängisch chli is Rucksäckli ine. Bis ganz abe zom Büüteli mit em Ice-Tea-Pulver, wo noodixnoo immer vertrischaageter usgseht. Und mer hed’s jo ned äxtra gmacht. Eigentli.
Jäno, spoht am Obig (also notüürli ned so spoht wie wenn i höt heichome) simmer denn amigs wieder diheime aacho. Mit eme Rucksäckli voll schöne, neue Erinnerige – und eme gruusige, vertröckte Ice-Tea-Pulver-Büüteli, wo (ganz am Schluss) uspackt und wieder uf d’Siite gleid wird für die nächschti Reis. Die chonnd ganz beschtimmt. Schliessli han i jo drüü Gschwüschteti. Und diesäbe händ au ned gern Ice-Tea-Pulver. Ich glaube, das Büüteli hed scho sämtlichi beliebte Schuelereise-Destinatione vo de Schwiiz bsuecht. Mindeschtens vier Mol pro Johr. Leider jedesmol mit eme Retour-Billet.
So – und jetzt mach i mer e Päcklisuppe.