Gewalt gegen Raucher
13.11.2005 um 14:28
Ich sitze im Zug von Winterthur nach Zürich. Raucher natürlich. Mann muss die Freiheiten ausnützen, solange sie noch bestehen.
Kurz nachdem der Zug Effretikon passiert hat, zwängt sich eine Frau mit ihrem Kleinen durch die Türe, rein den Wagon. Als das Kind im Abteil vis-à-vis von meinem platz nehmen will, sagt die Mutter in verschärftem Zickenton: Nein, hier nehmen wir bestimmt nicht Platz, hier ist ein Raucher. Erstens stinkt es hier grausam und zweitens stirbt man früher, wenn man Rauch einatmet.
Ob dies nun die pädagogisch korrekte Form des lebenslangen Rauchverbots an ein Kind war lasse ich mal offen. Was mich an einer solchen Aussage einfach stört: Sie hat einen aggressiven Beigeschmack. Denn zwischen den Zeilen will man mit solchen Aussagen etwa soviel sagen: Raucher sind ekelhaft.
Mein Aufruf an alle Hardcore-Nichtraucher: Lasst den Psychoterror wenigstens im Zug bleiben. Im Restaurant, in einer Diskothek, in einer Bar oder sonst wo kann ich ihn noch verstehen. Aber nicht im Zug. Denn dort gibt es eindeutig einen Fluchtweg: Denjenigen durch die Türen, die mit einem Nichtrauchersymbol verziert sind. Diese Bitte geht auch an alle Leute, die mit den Händen vor der Nase wedelnd in einem Raucherabteil ausharren, nur um einem Raucher klar zu machen, dass Rauchen hässlich und schädlich ist. Das zweite weiss ich auch ohne die gütige Hilfe von Nichtrauchermissionaren.
Also, meine lieben Missionarinnen und Missionare, ihr seht also: Es ist nicht nötig, mich durch eindeutige Gesten darauf aufmerksam zu machen, dass Rauch stinkt und er überdies schädlich ist. Vielen dank für die Kenntnisnahme.