Dilettantische Literatur I
17.10.2008 um 19:32
Als ich gerade durch die Untiefen meiner Festplatte getaucht bin, habe ich ein paar alte "Schätze" gefunden: Einige Texte aus meiner Kantizeit, die nicht verloren gehen wollen. Die heutigen Geschichten nennen sich "Das Gute und das Böse" und sind ca 2 Jahre alt:
Das Gute
Das Gute sass in seinem Kristallturm weit über der Erde und überlegte: Was soll ich nur tun? Alle Menschen sind böse! Immer tun sie so, als ob sie gut seien, aber immer tun sie anderen weh und verletzen sich auf jeder Ebene, die sie funden. Niemand schaft es, ohne jede Doppelmoral oder Eigennutz gut zu sein.Da lobte es sich diese Personen in Filmen und Geschichten: Sie waren einfach gut, ohne je etwas dafür zu verlangen.Ständig musste es sich die Sticheleien des Bösen gefallen lassen, dass die Menschen nur so täten, als seien sie gut, ohne es zu sein.Wärend sich das Böse wie immer grösster Beliebtheit erfreute, war das Gute immer als naiv abgetan worden. Vielleicht sollte es die Werbetrommel rühren? Aber immer, wenn es an Menschen herantrat, wurden diese verlegen und drugsten um Antworten. Viele schlichen sich sogar in einem umbemerkten Augenblick davon. Niemand zollte ihm den gebürenden Respekt! Es wurde Zeit, etwas zu ändern. Das Gute stand auf, zog seine Flügel an und flog auf die Erde herab - jetzt sollte die Zeit des Guten kommen!
Das Böse
Das Böse sass in seiner dunklen Höhle am Ende der Welt und überlegte: Was soll ich bloss tun, alle Menschen tun immer nur Gutes! Egal was sie tun, alles nur gut. Selbst wenn es gerade gehofft hatte, dass etwas Böses passiert wäre, so meinten die Menschen doch, es wäre für das Gute, es wäre die einzige Wahl oder sie könnten nichts dagegen tun. Niemand tat Böses um böse zu sein oder auch nur sich eingestehend, dass sie etwas nur für sich taten.Da lobte sich das Böse diese Filme aus Hollywood: diese Bösewichte dort waren böse ohne weitere Begründung.Ständig musste es sich die Sticheleien des Guten anhören, das sich wie immer grösster Beliebtheit erfreute. Vielleicht sollte es eine PR-Kampagne beginnen, aber es hatte immer einen schlechten Eindruck hinterlassen, wenn es sich als "das Böse" vorgestellt hatte. Die meisten waren gar in Panik geflohen! Niemand zollte ihm den ihm zustehenden Respekt. Es wurde Zeit, etwas zu ändern. Es richtete sich auf, schnappte sich seinen Hut und ging auf die Erde, jetzt sollte endlich mal die Zeit des Bösen kommen!