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24. Dezember 2008, 13:56 Movie

Australia

Katrin Sevinc - Lady Sarah Ashley (Nicole Kidman), eine energische englische Aristokratin, reist Ende der 30er Jahre nach Australien um ihren Ehemann, der Rinder im australischen Outback züchtet, zurück nach England zu holen. Dort angekommen, kommt sie aber nur noch gerade rechtzeitig zur Beer...

Lady Sarah Ashley (Nicole Kidman), eine energische englische Aristokratin, reist Ende der 30er Jahre nach Australien um ihren Ehemann, der Rinder im australischen Outback züchtet, zurück nach England zu holen. Dort angekommen, kommt sie aber nur noch gerade rechtzeitig zur Beerdigung ihres Mannes, der unter ungeklärten Umständen das Zeitliche gesegnet hat. Um die Rinderfarm retten zu können steht sie nun vor der Aufgabe, eine riesige Rinderherde durchs Outback zu treiben. Ihr zur Seite stehen ein raubeiniger Cowboy namens Drover (Hugh Jackman, X-Men) und ein Mischlingsjunge namens Nullah (Brandon Walters). Dabei hat sie einen Gegenspieler (der sich die Rinderfarm unter den Nagel reissen will) im Rinderbaron King Carney (Bryan Brown), dessen Vorarbeiter Fletcher (David Wenham) vor nichts zurückschreckt, um ihr Vorhaben zu vereitlen. So beginnt das grösste Abenteuer ihres Lebens. Könnte man jedenfalls meinen.
Dies ist aber buchstäblich nur der Anfang einer Geschichte epischen Ausmasses. Regisseur Baz Luhrmann (Moulin Rouge, Strictly Ballroom) begnügt sich nicht damit eine Geschichte zu erzählen. Es geht auch um den Rassismus der Weissen gegenüber den australischen Ureinwohnern und den Aborigine-Mischlingskindern. Letztere werden in Australia von der Polizei aufgegriffen und zwangsmissioniert. Die Geschichte dieser sogenannten „stolen generations“ (Für dieses dunkle Kapitel der australischen Geschichte hat sich der australische Premierminister erst dieses Jahr entschuldigt, wie Luhrmann im Nachspann betont.) ist ebenfalls zentral in Australia, erzählt doch der Aborigine-Mischlingsjunge Nullah die ganze Geschichte aus seiner Warte. (Der 13-jährige Brandon Walters wirkt extrem routiniert als Erzähler und in seiner Rolle als Nullah, dabei steht er zum ersten Mal vor einer Kamera.) Man könnte meinen, dass dies alles mehr als genug Stoff für einen Spielfilm hergibt, im letzten Teil des Films von rund 166 Minuten Länge geht es dann aber noch um die Bombardierung Darwins durch die Japaner und damit das Hereinbrechen des zweiten Weltkriegs über die Australier.
Australia ist denn auch ein Mix verschiedenster Genres. Beginnt er zunächst als Westernkomödie samt obligater Saloonschlägerei, wandelt sich dann mit dem Viehtreck in einen Western samt zugehöriger Liebesgeschichte, lässt auch das Drama durch die Geschichte des Jungen nicht aus, so wandelt er sich zuguterletzt auch noch in einen regelrechten Kriegsfilm.
Puh! Das ist definitiv zu viel des Guten. Baz Luhrmann hatte ein Filmepos in der Art von Gone with the Wind oder Lawrence of Arabia im Sinn. Er verliert sich aber in zu vielen Themen. The Wizard of Oz, ein anderer Filmklassiker, wird im Film immer wieder zitiert. Selbst in der Schlussszene kann Luhrmann nicht darauf verzichten, das wirkt dann aber nur noch unfreiwillig komisch. Bleiben noch die Hauptdarsteller. Man schaut den beiden gerne zu. Hugh Jackman macht seinem Titel als „sexiest man alive“ alle Ehre, obwohl man sich über die ganze Filmlänge nicht an seinen Filmnamen (Drover, was ist denn das für ein Name?) gewöhnen kann und sich auch von Nicole Kidmans extremer Schlankheit, die durch die Kostüme noch betont wird, kaum erholen kann.

Bewertung: 3.5 von 5

  • Titel: Australia
  • Land: Australien
  • Dauer: 166 Minuten
  • Regie: Baz Luhrmann
  • Darsteller: Nicole Kidman, Hugh Jackman, Brandon Walters, David Wenham, Bryan Brown
  • Verleih: Warner Brothers
  • Filmstart: 25. Dezember 2008
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