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6. Januar 2009, 13:20 Movie

Kurzer Prozess - Righteous Kill

Christina Ruloff - New York City wird von einem Serienkiller unsicher gemacht. Seine Opfer sind ausschliesslich Verbrecher (Vergewaltiger, Drogenhändler und Zuhälter), welche bislang ungestraft davonkamen. An seine Fersen heften sich die beiden ermittelnden Polizisten Turk (Robert de Niro) und Ro...

New York City wird von einem Serienkiller unsicher gemacht. Seine Opfer sind ausschliesslich Verbrecher (Vergewaltiger, Drogenhändler und Zuhälter), welche bislang ungestraft davonkamen. An seine Fersen heften sich die beiden ermittelnden Polizisten Turk (Robert de Niro) und Rooster (Al Pacino).

Turk und Rooster sind ein eingespieltes Team. Die langjährigen Partner haben gemeinsam 120 Jahre auf dem Buckel und sind unzertrennlich wie Lennon und Mc Cartney , oder Pech und Schwefel. Ihr neuster Fall: Ein Killer, Poet (da er bei jedem Opfer ein Karteikärtchen mit Versen hinterlegt), dessen Opfer allesamt Verbrecher auf freiem Fuss sind. Mit jedem neu Hingerichteten, verdichten sich die Indizien, dass es sich bei dem kaltblütigen Mörder scheinbar um einen Polizisten aus den eigenen Reihen handeln muss, welcher Selbstjustiz übt. Ausgerechnet Turk (de Niro) hat angeblich zu jedem der Ermordeten eine persönliche Beziehung gehabt und wird nun andauernd von Detective Perez (John Leguizamo) und Riley (Donnie Wahlberg) verdächtigt und bespitzelt. Ebenfalls Turks Bettgespielin Karen Corelli (Carla Gugino), eine Polizistin von der Spurensuche, ist sich ihrer nicht mehr hundertprozentig sicher. Jedoch wirkt sich der Umstand, dass sich Detective Turk vermeintlich nebenbei gewaltätig austobt, eher stimulativ auf ihre Leidenschaft für rohen Sex aus.

Jon Avnet ( Regisseur des vielgelobten Dramas „Fried Green Tomatoes“ 1992) inszeniert diesen Thriller, der eigentlich mehr ein Buddy-Movie (Bob und Al) ist, oder auch ein Drama über die ungerecht urteilende Justiz, und die unterschwelligen Gelüste der New Yorker Polizisten einfach mal selbst Hand anzulegen, und auf den Strassen für Ordnung zu sorgen. Avnets Inszenierung wirkt viel zu klischeehaft: Skatboard-Pimp, Hip-Hop Club mit Drogendealern, abgedroschene Verse als Handschrift des Killers. Für das Drehbuch verantwortlich ist Russell Gewirtz, welcher mit seinem Filmdebüt „Inside Man“ (2006), einem brillant strukturierten Thriller, für Furore sorgte. In „Righteous Kill“ war Gewirtz nun ebenfalls darum bemüht spannende Wendungen einzubauen, welche im Film auch ansatzweise durchschimmern, wie zum Beispiel die Unsicherheit über den wahren Urheber der Anschläge, welche jedoch in der Auflösung eine herbe Enttäuschung erfahren. „Righteous Kill“ ist im Prinzip nur eine Plattform für Al und Bob (Al Pacino und Robert De Niro), die ihre glorreichen Tage schon längst hinter sich gelassen haben (De Niro in: „Raging Bull“, „Taxi Driver“; Pacino in: „Dog Day Afternoon“, „Scarface“).

Schauspielerisch bringen Al Pacino und Robert De Niro nichts mehr Neues, und vermitteln auch nicht den Eindruck, dass sie sich für ihre Rollen ins Zeug gelegt haben. In einer Nebenrolle sehen wir auch noch den berüchtigten Rapper und nun auch Schauspieler Curtis „ 50 Cent“ Jackson, welcher den Drogendealer Spider spielt, und ausgerechnet Besitzer eines Hip-Hop Clubs ist.

2,5 von 5 Sternen

  • Titel: Righteous Kill
  • Land: USA
  • Dauer: 101 Minuten
  • Regisseur: Jon Avnet
  • Darsteller: Al Pacino, Robert De Niro, Donnie Wahlberg, Curtis „ 50 Cent“ Jackson, Carla Gugino
  • Verleih : Frenetic Films AG
  • Kinostart: 8. Januar 2009

AUTOR: FABIO LUKS

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