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14. Januar 2009, 10:42 Movie

Revolutionary Road

Katrin Sevinc - 11 Jahre nach dem Welterfolg von Titanic sind Kate Winslet und Leonardo di Caprio wieder auf der Leinwand vereint. Unter der Regie von Winslets Ehemann Sam Mendes (American Beauty) spielen sie in der Filmadaption von Richard Yates Roman Revolutionary Road das junge Ehepaar April...

11 Jahre nach dem Welterfolg von Titanic sind Kate Winslet und Leonardo di Caprio wieder auf der Leinwand vereint. Unter der Regie von Winslets Ehemann Sam Mendes (American Beauty) spielen sie in der Filmadaption von Richard Yates Roman Revolutionary Road das junge Ehepaar April und Frank Wheeler das 1955 mit seinen zwei Kindern in einer Vorstadtsiedlung von New York an der titelgebenden Revolutionary Road lebt. Das stimmige Set-design und die Kostüme versetzen uns in die 50er Jahre (wobei die Musik stellenweise an American Beauty erinnert). Frank hat einen furchtbar langweiligen Bürojob in der City, April fristet ihr Dasein als unerfüllte Hausfrau und Mutter. April träumte einst von einer Schauspielkarriere und Frank fühlte sich zu Grösserem berufen. Ihre Ehe besteht nur noch aus Streitereien und gegenseitigen Vorwürfen. Da kommt April die Idee, dass die ganze Familie nach Paris ziehen könnte, um nochmals von vorne anzufangen. Auch Frank ist angetan von dieser Idee. So planen sie ihren Umzug in ein besseres, aufregenderes Leben. Doch es stellen sich Hindernisse in ihren Weg. April wird nochmals schwanger – und sie möchte das Kind abtreiben - und Frank erhält überraschend eine Beförderung. Frank schwankt hin und her und will schliesslich an der Sicherheit ihres bisherigen Lebens festhalten. Da sieht April nur noch einen Ausweg. Der Film Revolutionary Road kann mit einem tollen Schauspielensemble auftrumpfen. In einer Nebenrolle sticht Michael Shannon in der Rolle eines psychisch angeschlagenen Mathematikers heraus, der (wie so oft in der Literatur bei „Verrückten“ üblich) als einziger die Wahrheit erkennt und auch auszusprechen wagt. Er gratuliert den Wheelers zu ihrem Mut aus dem Alltagstrott auszubrechen. Nachdem der Plan auf Eis gelegt wird, ist es dann nur noch brutal wie er als Aussenstehender dem Ehepaar die Trostlosigkeit ihrer Existenz vor Augen führt. Auch Kathy Bates als Shannons Mutter, die Immobilienmaklerin und eine Nachbarin der Wheelers ist, ist wie immer wunderbar. (Sie war ja auch damals bei Titanic dabei.) Grossartig spielen di Caprio und Winslet als ein Ehepaar auf, das sich nichts erspart. Insbesondere Winslet verkörpert April mit einer derartigen Intensität, dass man kaum die Augen von ihr abwenden kann. (Der Golden Globe ist hochverdient.) Eine Szene zeigt besonders eindrücklich das Können dieser zwei Filmstars. Nach einem letzten grossen Streit bereitet sie ihm am nächsten Morgen ruhig und lächelnd das Frühstück zu. Frank weiss anfangs nicht so recht, ob der Ruhe zu trauen ist. Schliesslich kommt er zum Schluss, dass jetzt wieder alles in bester Ordnung ist. Als Zuschauer sitzt man die ganze Zeit wie auf Nadeln, derart beklemmend und nervenaufreibend ist diese Szene.
Was man dem Film negativ anlasten kann ist, dass er so unerbittlich die zerschlagenen Lebenshoffnungen und Träume eines Ehepaares seziert. Erst ganz zum Schluss des Films wird dem Zuschauer ein kleines Schmunzeln erlaubt.


Bewertung: 4 von 5

  • Titel: Revolutionary Road
  • Land: GB/USA
  • Dauer: 118 Minuten
  • Regie: Sam Mendes
  • Darsteller: Kate Winslet, Leonardo di Caprio, Kathy Bates, Michael Shannon
  • Verleih: Universal Pictures
  • Filmstart: 15. Januar 2009
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