Ghost Town

Mr Pincus ( von seinem Lieblingsgeist auch pink - ass genannt) ist eigentlich nur aus einem Grund Zahnarzt geworden , nämlich damit er den (von ihm so verabscheuten) Menschen Watte in den Mund stopfen kann und ihnen somit jegliche Möglichkeit zum Dialog verbaut. Er liebt es seine Ruhe zu haben und geht jedem auch noch so gutgemeinten Freundschaftsversuch gekonnt aus dem Weg. Alles schön und gut, wenn ihm da nicht sein Darm mit einer hartnäckigen Verstopfung dazwischen käme. Nach einer Flasche Abführmittel, einer Darmspiegelung mit Vollnarkose und sieben Minuten totsein, ist Pincus zwar noch ganz der alte Stinkepeter nur seine Wahrnehmung scheint ihn zu trügen, denn er kann nun die kürzlich Verstorbenen sehen. Letztere lassen dann auch nicht lange auf sich warten und bedrängen Bertram, weil sie in ihm die Möglichkeit zur Kommunikation mit ihren Angehörigen sehen. Unter den Toten ist auch Frank Herlihy ( Greg Kinnear) der Pincus mit seiner penetranten Art den Schlaf raubt. Der Dentist müsse unbedingt die Heirat seiner Witwe Gwen ( Téa Leoni) verhindern. Sichtlich genervt macht sich Pincus ans Werk und entdeckt dabei seine unterdrückten Gefühle. In dieser romantischen Komödie macht Ricky Gervais seinem Namen als witzigster Komiker Englands alle Ehre, auch wenn er nicht durchs Band lustig ist, sondern auch mal den verklemmten, einzelgängerischen Verliebten mimt. Der Zahnarzt mit seiner ausgeprägten Verachtung zu seinen Mitmenschen lässt einen bald an Jack Nicholson in "AS GOOD AS IT GETS" denken. Dazu kommt noch der Umstand, dass Greg Kinnear in beiden Filmen eine Nebenrolle belegt (bei Nicholson spielte er den schwulen Nachbarn). Auch in "Ghost Town" ist Kinnear als beratender Geist sehenswert. Doch im Zentrum des Films steht klar Ricky Gervais, der seinem englischen Publikum schon seit der schwarzhumorigen Fernsehserie "The Office" ein Begriff ist, als gehasster Abteilungsleiter David Brent. In "Ghost Town" zeigt sich Gervais zwar eher von der gefühlvollen Seite, jedoch drückt sein schwarzhumoriger Kern ständig durch. Dem Regisseur und Autor David Koepp ("Secret Window") gelingt mit "Ghost Town ein sehr unterhaltsamer, witziger Film mit einem Schuss Romantik, bei dem die Schauspieler überzeugen, sowie der Ablauf der Geschichte.

3.5 von 5 Punkten

* Regisseur: David Koepp

*Produktionsland: USA

* Darsteller: Ricky Gervais, Téa Leoni, Greg Kinnear

* Dauer: 102 Minuten

* Kinostart: 29. Januar 2008

*Verleih: Frenetic Films AG