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11. Oktober 2006, 00:00 Movie

The Devil wears Prada

Joel Bedetti - David Frankels neuester Streich verleiht einer nichts sagenden Story ein - im wahrsten Sinne - modisches Kleid. Die inhaltlichen Mängel kann aber auch der teuerste Stoff nicht verdecken. Hail to the chief: Modediktatorin Priestly „Wenn wir alle meinen, dass wir nichts Anstän...

David Frankels neuester Streich verleiht einer nichts sagenden Story ein - im wahrsten Sinne - modisches Kleid. Die inhaltlichen Mängel kann aber auch der teuerste Stoff nicht verdecken.

Hail to the chief: Modediktatorin Priestly

„Wenn wir alle meinen, dass wir nichts Anständiges zum Anziehen im Kleiderschrank haben, dann ist die Fashionwelt erfolgreich“, bringt der Regisseur die Essenz der Modeindustrie auf den Punkt. Und „Runway“ ist das Magazin, welches den Menschen die neuen Umhänge zeigt, die ihre bisherige Bekleidung wie alte Lappen aussehen lassen sollen. Entsprechend viel Macht konzentriert sich auf dem schicken Chefredaktorensessel, von welchem aus die Modebaronin Miranda Priestly (Meryl Streep) über Erfolg oder Untergang von Trends, Designern und Modejournalistinnen entscheiden kann.

„Jeder will so sein wie wir!“

Da taucht eines Tages inmitten all der dürren und aufgetakelten Redaktionsskelette ein normalgewichtiges Mädchen namens Andy (Anne Hathaway) in unauffälliger Kleidung auf und bewirbt sich um den Posten als Assistentin von Chefin Miranda, die gelinde gesagt nicht gerade pflegeleicht ist. Da sich Andy dadurch von ihren erfolglosen Vorgängerinnen – die den leibeigenschaftsähnlichen Ansprüchen der Lady fast nie genügen – unterscheidet, bekommt die frischgebackene Journalistikabsolventin ihre Chance beim mächtigen „Runway“. Für die junge Frau öffnet sich zusehends die Schere zwischen ihrem Privatleben mit dem bodenständigen Freundeskreis und der Geschäftswelt, wo sich das hässliche Entlein unter den stilistischen Tipps von Mirandas rechter Hand Nigel (Stanley Tucci) zur Prada-Prinzessin verwandelt.

„Kennst du meine neue Diät? Ich esse einfach gar nichts.“

Als Vorlage für den Film diente der gleichnamige Bestseller von Lauren Weisberger, welche eine Zeit lang als Assistentin der Chefredakteurin im realen Pendant des „Runway“, der „Vogue“, gearbeitet hat. Ein Roman, welcher seine Faszination hauptsächlich aus dem detaillierten Einblick in die Traumwelt vieler Mädchen schöpft – und keine eigentliche Geschichte erzählt. David Frankel versucht, die fehlende Tiefe durch den aufgemotzen ästhetischen Rahmen zu kompensieren. Und scheitert. Denn Filme brauchen Handlungen, nicht nur Accessoires. Viel gerettet wird durch das grossartigen Darstellerensemble; allen voran Meryl Streep verkörpert mit Herzblut die eiskalte Miranda Priestly.

Daumen rauf, Daumen runter: Miranda Priestly lässt sich die neue Kollektion vorführen.

Für Modebesessene und Ästheten allgemein ist The Devil wears Prada jedoch das reinste Freudenfest. Das mondäne New York, Designerkulissen und schöne Frauen in den schicken Uniformen der Modediktatur – die Erwartung dieses Genusses dürfte viele Zuschauer ins Kino locken.

Fazit: Kleider machen Leute - ein guter Film braucht definitiv mehr. Wer sich aber für den spätherbstlichen Shoppingrausch inspirieren lassen will, für den bietet The Devil wears Prada genug.

Bewertung: 3 von 5

Von der Cinderella zum Modechick: Andy klettert die Karriereleiter hoch.

Originaltitel: The devil wears prada

Land: USA

Genre: Komödie

Dauer: 110 Minuten

Regie: David Frankel

Darsteller. Meryl Streep, Anne Hathaway, Stanley Tucci u.a.

Verleih: Fox

Kinostart: 12. Oktober 2006

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Quelle: http://www.image.net (Link)
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