Review: Kaiser Chiefs im Volkshaus
Eray Müller - Das Quintett aus Leeds ging erwartungsgemäss ab und mit ihm das Publikum.Um 19.30 Uhr erloschen die Lichter zum ersten Mal und eine schottische Band mit dem unaussprechlichen Namen Dananananaykroyd machte es sich auf der Bühne gemütlich. Das noch spärlich versammelte Publikum...
Um 19.30 Uhr erloschen die Lichter zum ersten Mal und eine schottische Band mit dem unaussprechlichen Namen Dananananaykroyd machte es sich auf der Bühne gemütlich. Das noch spärlich versammelte Publikum schien nicht recht zu wissen, was zu tun war. Waren die jetzt so arty-farty, dass man sie gut finden musste oder durfte man sie schlecht finden? Musikalisch ist nichts auszusetzen, das Spiel war präzise und dynamisch, vor allem die beiden Drummer immer wieder bewundernswert. Die Sänger mit ihren Wutausbrüchen waren hingegen überflüssig. Und so war denn auch die Stimmung am besten, als die Band verkündete, dass sie nun ihren letzten Song spielen werde. Eine lange Umbaupause folgte und auf der Bühne kam zum Vorschein, was auf eine grosse Show deutete.
Um 20.45 Uhr war es wieder soweit und die Lichter erloschen ein zweites Mal. Ein kurzes Intro ertönte, das Licht, mit welchem eine Kleinstadt beleuchtet werden könnte, blendete und ohne grosses Getue kamen die fünf Kaiser auf die Bühne. Mit Spanish Metal eröffneten sie ihr Set und hatten das Publikum vom ersten Takt an im Griff. Ein Feuerwerk von Mitsinghits folgte.
Ruby wurde erstaunlich früh gespielt und markierte einen weiteren Höhepunkt, bei weitem aber nicht den einzigen. Never Miss A Beat oder I Predict A Riot überzeugte das ausverkaufte Volkshaus mindestens so wie The Angry Mob oder Oh My God. Sänger Ricky Wilson nahm es sich nicht nehmen, seine Nähe zum Publikum zu beweisen und die erste Reihe der Galerie aufzumischen. Die Band hatte sichtlich Spass an ihrem Auftritt. Das Publikum auch. Zwar gehören die Kaiser Chiefs musikalisch nicht zu den überragendsten Bands, sind doch ihre Songs relativ simpel. Dennoch haben sie es geschafft, Mitgrölhits zu schreiben, die sich deutlich vom Festzeltgejodle unterscheiden. Die perfekte Show unterstützte die wilden Songs, auch wenn sie zeitweise etwas überdimensional wirkte. Das Volkshaus ist halt auch eine der kleineren Locations auf der Tour, da kann das Ganze schon einmal etwas gedrängt wirken.
Nach einer Stunde verabschiedete sich die Band ein erstes Mal, um wenige Minuten später zur ersten Zugabe anzustimmen. Noch einmal gaben Band und Publikum alles, bevor das Konzert mit Oh My God und einem weiteren Höhepunkt ein Ende fand.
Setlist
Spanish Metal
Everyday I Love You Less And Less
Everything Is Average Nowadays
Heat Dies Down
You Want History
Ruby
Can't Say What I Mean
Good Days Bad Days
Na Na Na Na Naa
Modern Ways
Half The Truth
Never Miss A Beat
I Predict A Riot
Take My Temperature
The Angry Mob
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Thank You Very Much
Oh My God