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23. Februar 2009, 00:00 Movie

Effi Briest

Fabio Luks - Im Preussen des auslaufenden 19. Jhd. sind Zwecksehen an der Tagesordnug. Und auch die 17 - jährig Effi Briest (Julia Jentsch) wird von ihren Eltern zur Eheschliessung gedrängt, mit dem gut zwanzig Jahre älteren Baron von Innstetten (Sebastian Koch).Das ein aufgedrängter Bun...

Im Preussen des auslaufenden 19. Jhd. sind Zwecksehen an der Tagesordnug. Und auch die 17 - jährig Effi Briest (Julia Jentsch) wird von ihren Eltern zur Eheschliessung gedrängt, mit dem gut zwanzig Jahre älteren Baron von Innstetten (Sebastian Koch).

Das ein aufgedrängter Bund der Ehe in der Regel nicht zu beidseitigem Glück und inniger Liebe führt, kann man sich an zwei Fingern abzählen. Da macht auch die junge Briest keine Ausnahme, und wird fortan in einen Sumpf aus Langweile und Anstandssitten gezogen. Nicht nur der neue Wohnort Kessin, an der Ostsee - Küste, mit seinen nicht allzu gastfreundlichen Einwohnern, nein auch die nächtlichen Spukerlebnisse, machen das neue Leben Effis zum Alptraum.In Innstettens Haus, das früher mal einem englischen Kapitän gehörte, spukt des Nachts ein ertrunkener Chinese, dessen Grab in den Dünen angesiedelt ist. Die zunehmend isolierte Baronin kann im Dorf einzig auf den Apotheker Alonzo Gieshübler zählen, der ihr zahlreiche Briefe und Leckerbissen aus der Nachrichtenwelt zukommen lässt. In der Folge ist es nicht verwunderlich, dass der von seiner Dienstreise zurückkehrende Major von Crampas (Misel Maticevic), seines Zeichens Genussmensch,Frauenheld und ehemaliger Militärkamerad Innstettens, bei der Frischvermählten grossen Eindruck hinterlässt und es zur leidenschaftlichen Affäre kommt... Wer sich an die Verfilmung des Stoffes "Effi Briest" wagt, tritt kein leichtes Erbe an. Theodor Fontanes Gesellschaftsroman aus dem 19. Jhd. gehört mitunter zur Standartlektüre angehender Maturanden und wurde schon mehrere Male verfilmt. Genannt sei die berühmte gleichnamige Umsetzung von Rainer Werner Fassbinder, der sich bei seiner Version eng an die literarische Vorlage hielt. Auch die Regisseurin Hermine Huntgeburth( berühmt geworden mit: "Die weisse Massai"), kommt nicht gross von Fontanes Grundzügen ab, jedoch versucht sie klar eigene Akzente zu setzten. Auffällig sind dabei Szenen, welche im Roman raffiniert zwischen den Zeilen versteckt sind, die Huntgeburth in ihrem Film in den Vordergrungd rückt. So die Entjungferung Effis durch Innstetten, die Sexszenen mit Major Crampas, überhaupt die Nacktdarstellungen von Julia Jentsch, sowie die Spuk-Psychomomente mit dem Chinesen. Diese auf reine Effekthascherei und Publikumswirksamkeit abgezielten Einstellungen derart zu betonen, war mitnichten ein kluger Schachzug der Regie. Schauspielerisch gibt es nicht viel zu bemängeln, Julia Jentsch ("Sophie Scholl") und Sebastian Koch ("Das Leben der Anderen") sind ansehnlich, aber sicher nicht in ihren Bestbesetzungen. So bringt den die neuste Umsetzung des legendären Stoffes nicht wirklich neues - abgesehen vom offenen Ende, welches an die Frauenemanzipation appelliert- im besten Fall, literarisch angehauchtes Popkornkino.

2.5 von 5 Sternen

  • Regie: Hermine Huntgeburth
  • Produktionsland: Deutschland
  • Darsteller: Julia Jentsch, Sebastian Koch, Misel Maticeviv u.a.
  • Dauer: 117 Minuten
  • Verleih: Pathé Films AG
  • Filmstart: 12. Februar 2009
Kommentare
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Lornoi
Lornoi 23.02.2009 um 23:29
Tipp: Text in Word reinkopieren und die hauseigene Rechtschreibprüfung drüber laufen lassen. Dann klappt's auch mit der Orthografie.