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21. Februar 2009, 09:54 International

PERU – Erste Eindrücke

Dina Zwimpfer - Als ich in Arequipa (Peru) ankam, wusste ich nicht viel mehr über Peru, als dass es ein sehr armes Land ist. Wobei verglichen mit der Schweiz wohl ziemlich viele Länder arm sind. Ich stellte mich bezüglich Armut und Infrastruktur einfach einmal auf das „Schlimmste“ ein und...

Als ich in Arequipa (Peru) ankam, wusste ich nicht viel mehr über Peru, als dass es ein sehr armes Land ist. Wobei verglichen mit der Schweiz wohl ziemlich viele Länder arm sind. Ich stellte mich bezüglich Armut und Infrastruktur einfach einmal auf das „Schlimmste“ ein und wurde sogleich sehr positiv überrascht: Peru ist wunderschön! Natürlich sind die Strassen nicht so neu wie in der Schweiz, Häuser sehen häufig unfertig aus und auf keinem einzigen WC hat es WC-Papier, doch das eigene Eigentum wird häufig sorgfältig gepflegt. Die Vorgärtchen von (eher reichen) Einfamilienhäusern werden extra bewässert und die deshalb wachsenden Rasenviereckchen sorgfältig geschnitten. In den vielen Parks gibt es wunderschöne, von mehreren Gärtnern gepflegte Blumenflächen – und dies trotz grosser Trockenheit in dieser Region. Jeden Morgen sieht man Ladenbesitzer das Trottoir vor dem Ladeneingang wischen – manchmal wird es sogar feucht aufgenommen. Ich war sofort fasziniert von der entspannten Atmosphäre, den friedlich plaudernden Menschen und dem trotz Nichtbeachtung aller Regeln einwandfrei funktionierenden Verkehrssystem.

Interessanterweise ist der Schock in die andere Richtung viel extremer: Als ich nach drei Wochen Peru wieder in die Schweiz zurückkam, fühlte ich mich richtig geblendet. Alles ist blitzblank sauber, seien es Gebäude, Strassen, Züge oder Busse. Erst da fiel mir der Unterschied zwischen der Schweiz und Peru richtig auf. Doch nun zurück nach Peru.

Der Süden Perus ist voll von Kultur- und Naturschätzen. Das wichtigste: Selbst in der Regenzeit scheint die Sonne viel häufiger als in der Schweiz. Obwohl ich meine Ferien zu einem relativ ungünstigen Zeitpunkt geplant habe – nämlich mitten in der Regenzeit –, regnete es in diesen drei Wochen nur einen Tag. Ab und zu kamen bedrohliche Regenwolken auf, doch meist schafften es nur einige Tröpfchen bis zum Boden – das können regenerprobte Schweizer nun wirklich nicht ernst nehmen oder gar als Regen bezeichnen.Des Weiteren gibt es im Süden Perus eine immense Landschaftsvielfalt. Die Stadt Arequipa ist umgeben von drei mächtigen Vulkanen: Chachani, Pichupichu und Misti. Der Gipfel des höchsten ist 6000 Meter hoch. Fairerweise muss man anmerken, dass Arequipa selbst schon auf ca. 2500 Metern liegt. Trotzdem ist es ein eindrucksvoller Anblick.

Drei Autostunden von Arequipa weg kommt man nach Camanà zu einem Sandstrand, vier Autostunden in die entgegengesetzte Richtung findet man sich in einem der tiefsten Canyons wieder – Colca Canyon. Ein paar Autostunden in eine wiederum andere Richtung kommt man zum Titicaca-See, der auf 3800 Metern liegt und damit das höchste kommerziell schiffbare Gewässer der Welt ist. Die Landschaft in Südperu strotzt also nur so von Superlativen.

Das Land ist so reich an natürlichen „Schätzen“, dass man sich unwillkürlich fragt, weshalb es so arm ist. Natürlich ist das kein besonders intelligenter Gedanke, denn Naturschönheit hat selbstverständlich nichts mit der Wirtschaftlichkeit eines Landes zu tun, doch erste Eindrücke und Gedanken sind bekanntlich nicht immer logisch.

Kommentare
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maennchen2
maennchen2 25.02.2009 um 12:36
Der erste Eindruck trügt:

Ich war auch mal 4 Wochen in Peru (half einem Hilfswerk), doch diesem Artikel kann ich nicht zustimmen. Sobald mann mal aus dem Stadtzentrum draussen ist, sieht an nur noch Armut.

Was mich aber verwundert hat, ist dass die Leute trotz der Armut alle glücklich sind.

ZB. Pucalpa hatte nicht einmal mehr richtige Strassen, es war nur ein Dreckweg, auf dem mann alle 100 Meter mal im Schlamm stecken blieb.