The Gaslight Anthem rockten das Mascotte
Silvan Gertsch - Da steht er auf der Bühne. Die akustische Gitarre im Anschlag schreit er sich mit einer unfassbaren Wut all den Ärger, der sich in den letzten Jahren angestaut hat, von der Seele. Er singt darüber, wie es wäre, seine Ex-Freundin umzubringen. Singt über Tage, an denen er auf ...
Das soll jetzt allerdings nicht den Eindruck entstehen lassen, Frank Turner habe The Gaslight Anthem im Mascotte die Show gestohlen. Denn die Band aus New Jersey war der unbestrittene Star des Abends. Live noch eine Spur näher beim Punkrock als auf CD. Noch eine Portion roher. Und die Stimme von Sänger Brian Fallon kratzt und reibt noch mehr, ist noch kraftvoller, als auf ihrem letztjährigen Erfolgsalbum "The '59 Sound". Dass er anfänglich nicht jeden Ton auf Anhieb traf, störte nicht weiter. Wir sind ja hier nicht bei Musicstar.
The Gaslight Anthem legten mit "Great Expectations", dem ersten Song auf ihren aktuellen Album los, liessen ohne Unterbruch eine Handvoll weiterer Songs von diesem Werk folgen und brachten relativ früh das Mascotte zum Kochen, als sie zur Single "The '59 Sound" ansetzten. Das Stimmungshoch heizten sie nicht zuletzt dank älteren Songs weiter an, bis mit "Blue Jeans & White T-Shirts" ein ruhiger Song für (unerwünschte) Abkühlung sorgte. Im Handumdrehen sorgte die Rockband aus New Jersey danach aber wieder für ungebremste Stimmung und setzte mit "Boomboxes And Dictionaries" zum Höhepunkt an.
Bild: Gaelen Harlacher