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7. Mai 2009, 00:00 Politik

Simon Oberbeck: Burma - ein beeindruckendes Land!

Simon Oberbeck - Im März reiste ich zwei Wochen lang durch ein noch weitgehend unbekanntes Land – Burma. Pagoden, Tempel, freundliche Leute mit einem Lächeln auf dem Gesicht, wunderschöne fast unberührte Sandstrände und wenig Touristen. Dazu regelmässige Stromausfälle, brummende Generato...

Im März reiste ich zwei Wochen lang durch ein noch weitgehend unbekanntes Land – Burma. Pagoden, Tempel, freundliche Leute mit einem Lächeln auf dem Gesicht, wunderschöne fast unberührte Sandstrände und wenig Touristen. Dazu regelmässige Stromausfälle, brummende Generatoren, keine Bankomaten und Kreditkarten. Das alles ist Burma!

Burma ist aber auch ein Land, das von einer Militärjunta regiert wird, die die Menschenrechte mit Füssen tritt. Die Frage, ob es politisch korrekt ist, ein Land zu bereisen, das undemokratisch regiert wird, stellt sich. Und in diesem Punkt darf man geteilter Meinung sein. Für mich ist klar, dass die Bevölkerung ohne Touristen nicht überleben kann. Burmesen verdienen im Durchschnitt unter 1 Dollar pro Tag! Die Regierung unterstütze ich nicht, darum schliefen wir auch in privat geführten Unterkünften. Soll man ein ganzes Volk für seine undemokratische Regierung bestrafen? Wie soll die konkrete Hilfe aussehen für ein Drittwelt-Land, wie es auch Burma ist? Und damit sind wir mitten im Thema – der Entwicklungszusammenarbeit.

Letztes Jahr widmete die Junge CVP Schweiz eine Delegiertenversammlung dem Thema. Unter anderem äusserten sich Bundesrätin Micheline Calmy-Rey und DEZA Chef Martin Dahinden zur Entwicklungspolitik. Mit den dogmatischen Konflikten der Polparteien, um das Für und Wider von Entwicklungshilfe, können wir sehr wenig anfangen. Stattdessen wollen wir uns für Massnahmen einsetzen, die erfolgsversprechend sind und die von den Menschen vor Ort getragen werden.

Ebenfalls grosse Bedeutung messen wir dem Aufbau von funktionierenden staatlichen Strukturen bei. Wenn in einem Staat die Korruption überbordet, die rechtsstaatlichen Prinzipien nicht garantiert werden, das Gewaltmonopol des Staates bestritten wird, dann macht für uns Entwicklungshilfe im betreffenden Staat wenig Sinn. Denn dass Schweizer Steuergelder in die Hände korrupter Regimes fallen, ist grundsätzlich nicht zu verantworten.

Wir sind besorgt um das Wohl der Menschen vor Ort. Für uns ist deshalb zwischen Enwicklungshilfe/-zusammenarbeit und Nothilfe zu unterscheiden. Um das Überleben von Menschen sicher zu stellen, muss manchmal in den sauren Apfel gebissen werden. Auch wenn uns das Regime zum Beispiel im Sudan alles andere als genehm ist, damit die Menschen in Darfur überleben können, sind sie auf Nothilfe (Nahrungsmittellieferungen etc.) angewiesen. In solchen Situationen ist die Solidarität von uns allen gefragt, erst recht während Wirtschaftskrisen.

Simon Oberbeck ist 25 Jahre alt und seit 3 Jahren Präsident der Jungen CVP Schweiz. Er ist Persönlicher Mitarbeiter von Nationalrätin Kathrin Amacker, Gemeinderat in Birsfelden BL und beginnt im September mit einem FHNW-Studium in Betriebsökonomie.

www.oberbeck.ch

Die erste Kolumne von Simon Oberbeck

Die Politkolumne auf Students.ch

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