Review: Isis @ Dachstock, 12.07.2009
claudio peter - Viele mit schwarzen T-Shirts gekleidete Menschen, welche wacker der drohenden nächsten Arbeitswoche trotzen und nicht gedenken, den Sonntagabend zur präventiven Regeneration auf dem Sofa zu verbringen. Denn es wartet Post-Metal in höchster evolutionärer Entwicklung, Isis. Sei...
Dennoch, alles hat sich glücklicherweise nicht geändert. Es blieb die Präzision, die Kraft und Energie, die Isis beim Konzert freizulegen wissen. Eine motivierte Band, welche zu ihrer Musik teils heftigstes Ganzkörper-Headbanging betrieb. So also müssen Menschen aussehen, deren eigene Musik aus dem tiefsten Inneren spricht, Leute, die sich deshalb glücklich schätzen können und es verstehen, dies auch live mit den Fans zu teilen und Emotionen zu übermitteln.
Mit Musik, welche für einige Minuten die Realität vergessen lässt. Momente des Glücks, der leisen, zerbrechlichen Melancholie und Behaglichkeit, aber auch der Wut, Explosion, Frustration. Ganz zu Beginn mit Hall of the Dead, Vorzeigesong aus dem neusten Album, dann bald mit Threshold of Transformation, dem Glanzstück und Meisterwerk selbiger Platte. Dann zur grossen Freude aller auch mit älterem Material aus Oceanic und Panopticon wie In Fiction und Carry. Und zu guter Letzt mit Beginning and the End und der Verabschiedung, unter tosendem Applaus.
Trotz der vergleichsweise eher geringen Lautstärke und dem nicht immer hörbaren Gesang bereiteten Isis der Woche ein gebührendes Ende. Mit einem massiven, breiten Klangteppich, in einem Saal, der das Seinige zur behaglichen Stimmung beitrug. Zufrieden und gelöst darf die kommende Woche in den Angriff genommen werden. Es sei denn, die Nackenmuskeln hätten etwas dagegen. Doch was wäre das Sofa für eine Verschwendung gewesen…
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