UP
Jonas Bärtschi - An Abertausend Heliumballonen hängend, fliegt ein griesgrämiger Opa mit Sack, Pack und Haus nach Südamerika. Was nach Kinderkram tönt, ist von unerwartetem Tiefgang: Senioren-Abenteurer Carl Fredricksen ist nämlich Witwer und steht am Ende eines Lebens voller unverwirklichte...
Dass der therapeutische Ballonflug nach Südamerika nicht zum kitschigen Kotzbrocken verkommt, spricht einmal mehr für die Geschichtenerzähler von Pixar (die den Disney-Dollars zum Trotz ihre künstlerische Unabhängigkeit beibehalten durften). Um die grossen und kleinen Kiddies im Publikum bei Laune zu halten, bietet der Film zudem einen tolpatschigen Stuben-Pfadfinder, waghalsige Ballonflugmanöver und nicht zuletzt eine Meute dressierter Hunde, die dank High-Tech-Halsband Gedanken artikulieren können (und nebenher auch kochen, putzen und pokern).
Wenn besagte Hunde sogar in Doppeldeckern herumkurven und mit ratternden Maschinengewehren Betäubungspfeile abschiessen, will das allerdings nicht so zum nachdenklichen Ton des Films passen. Überhaupt wirkt der Subplot um die Jagd auf ein seltenes Federvieh wie ein Verschnitt von "Globi und der Madagaskar-Vogel" – vielleicht wäre es besser gekommen, hätte man diesen Teil der Story gleich ganz weggelassen (und den ziemlich vorhersehbaren Bösewicht damit).
Trotz all dem ist "UP" aber nach wie vor besser als all die maschinengefertigen Hochglanzstreifen, die noch viel zu oft im Kino anzutreffen sind. Der Mut zu positiven Geschichten, die aus dem Leben gegriffen wirken und ganz ohne billige Zynismus auskommen, macht die paar Patzer jedenfalls ohne weiteres wett.
Bewertung: 4 von 5
Originaltitel: UP
Land: USA
Genre: Animation/Familienfilm/Komödie/Abenteuer
Dauer: 102 Minuten
Regie: Pete Docter, Bob Peterson
Verleih: Disney
Kinostart: 17.09.2009
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