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20. September 2009, 20:50 CD / Vinyl Music

Lea Lu - Dots and Lines

Patrick Holenstein - Welcome to the crazy world of Lea Lu, lautet eine Zeile aus Hawaii, der aktuellen Single-Auskoppelung. Die viel versprechende Einladung darf ruhig angenommen werden, denn so verrückt präsentiert sich Leas Welt dann doch nicht. Es sind eher die kleinen Verrücktheiten des Lebens...

Welcome to the crazy world of Lea Lu, lautet eine Zeile aus Hawaii, der aktuellen Single-Auskoppelung. Die viel versprechende Einladung darf ruhig angenommen werden, denn so verrückt präsentiert sich Leas Welt dann doch nicht. Es sind eher die kleinen Verrücktheiten des Lebens, von denen die Texte erzählen. Wenn sie beispielsweise in eben erwähntem Hawaii von einer durch Eifersucht ausgelösten Schlaflosigkeit singt, weil ihre Schwester in Hawaii den eigenen, obsessiv geliebten Traumtypen heiratet, dann erntet Lea wohl eher Verständnis denn Kopfschütteln. Auch Sailor, welches von der wenig hoffnungsvollen Liebe zu einem Seemann erzählt, ist eher tragisch als verrückt. A house in every town and a girl in every house. Alles klar, Lea. Die ernüchternden, bisweilen traurigen Texte versteckt Lea geschickt hinter der Musik. Wie selbstverständlich zaubert sie eine musikalische Perle nach der anderen hervor und es erstaunt wenig, dass sich Just a Summerbreeze zum heimlichen Sommerhit der Schweiz entwickelt hat. Die 60s-like verzerrte Gitarre und der einleitende Falsettgesang eröffnen den Song so, dass er zwar nahe am Kitsch ist, jedoch nur so nah, dass er nicht ins Unerträgliche kippt, sondern wunderbar zum Teil des Soundtracks des diesjährigen Sommers wurde. Der vielleicht stärkste Song der Platte. Aber eben, nur vielleicht, denn da ist ja noch Morning Muse. Die stimmlichen Unterschiede zwischen Lea Lu, die eine hohe und klare Stimme hat, und William White, der als Gastsänger und Gitarrist auftritt und tief und rau singt, packen den Hörer und die Harmonie zwischen den Künstlern gibt dem Song seine faszinierenden Aura. Der extrem eingängige Song bohrt sich sofort in die Gehörgänge und übernimmt dort seinen Job als musikalischer Wurm.

Lea Lu gehört zu jenen Menschen, die Musik visualisieren können. Sie sagt von sich selbst, dass sie Töne lieber in Farben beschreibt und bevor ein Lied entsteht, sei da zuerst ein Gemälde, das sich nach und nach in die passende Farbe verwandelt. Die Synästhesie, wie die Koppelung zweier eigentlich getrennter Bereiche der Wahrnehmung fachlich heisst, empfindet man selten als störend, sondern sie kann bereichernd sein. Ob diese für Lea Lu eine zusätzliche Inspiration beim Schreiben ist, bleibt ihr Geheimnis. Fakt ist, dass Lea Lu eine talentierte Songschreiberin ist, das beweisen die Lieder auf Dots and Lines, dem ersten Album der Zürcherin, ohne Zweifel. Die CD funktioniert bestens, die Platte weiss sehr zu gefallen. Die feinen Melodien sind leicht und passen perfekt in den Sommer sowie den langsam eintretenden Herbst. Ein Album, das gerne immer wieder gehört werden darf.

Dots and Lines erscheint am 25. September!

Am 24.09. tauft Lea Lu ihre erste CD. Der Ort ist noch streng geheim. Infos gibt's aber rechtzeitig auf derHomepage von Lea Lu. Im Herbst ist Lea Lu dann in der Schweiz unterwegs. Mehr gibt's hier: Leas Homepage

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